ESC-Leitlinien 2017 „Peripheral Arterial Diseases“

Die aktuelle ESC-Leitlinie „Peripheral Arterial Diseases“ umfasst Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von atherosklerotischen Manifestationen in peripheren Gefäßen. Bei hoher Koinzidenz der Atherosklerose sollte bei atherosklerotischen Manifestationen in einer Gefäßprovinz nach weiteren Läsionen in anderen Gefäßregionen gescreent werden. Für alle Patienten mit peripherer Atherosklerose ist eine konsequente Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren wichtig. Diese umfasst eine Nikotinkarenz, den Einsatz von Statinen sowie eine Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle. Alle Patienten mit Karotisstenose sollten grundsätzlich einen Thrombozytenaggregationshemmer erhalten. Bei symptomatischer Stenose der A. carotis interna sollte bei niedrigem periprozeduralen Risiko eine zeitnahe Revaskularisation erfolgen, wenn der Stenosegrad mehr als 50 % beträgt. Bei asymptomatischer Karotisstenose sollte eine Revaskularisation nur überlegt werden, wenn ein erhöhtes Risiko für eine zerebrale Embolie besteht. Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit sollten nur bei Symptomatik einen Thrombozytenaggregationshemmer erhalten. Bei Claudicatio intermittens sollte ein möglichst supervidiertes Gehtraining erfolgen. Bei starker Einschränkung der Gehfähigkeit im Alltag trotz Trainings wird eine primär endovaskuläre Revaskularisation empfohlen. Bei chronischer kritischer Extremitätenischämie sollte eine rasche Revaskularisation wenn möglich mittels Venenbypass durchgeführt werden. Besteht bei arterieller Hypertonie der Verdacht auf eine Nierenarterienstenose, sollte ein Screening mittels Duplexsonographie erfolgen. Die Indikation für eine Revaskularisation ist jedoch insbesondere bei einer atherosklerotischen Nierenarterienstenose im Einzelfall genau zu prüfen.