Zusammenfassung
Sowohl zur Differenzialdiagnostik eines akuten thorakalen Schmerzereignisses oder bei akuter Dyspnoe, wie auch bei gesichertem akutem Koronarsyndrom kann die Echokardiographie entscheidende Informationen liefern. In letzterem Falle, sowie bei bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK), ist insbesondere die Erfassung der globalen links- und rechtsventrikulären Funktion (LV‑Funktion, RV‑Funktion) sowie die Detektion regionaler Wandbewegungsstörungen (WBST) erforderlich.
Das Vorliegen von WBST geht sowohl EKG‑Veränderungen, als auch Veränderungen von Biomarkern voraus (Kontos MC et al. 2010). Insbesondere beim im EKG oft „stummen“ streng posterioren Infarkt kann die Echokardiographie entscheidende Informationen liefern. Abgesehen von der Analyse der globalen Pumpfunktion und der regionalen Wandbewegung ist es wichtig, potentiell bestehende sekundäre Veränderungen, wie beispielsweise eine ischämische Mitralklappeninsuffizienz oder ein linksventrikuläres Aneurysma, zu erkennen. Auf die Bedeutung der ergometrischen bzw. pharmakologischen Stressechokardiographie bei Verdacht auf KHK kann nur hingewiesen werden. Es erfolgt die Vorstellung der echokardiographischen Hauptindikationen, sowie die Darstellung der Durchführung einer gezielten echokardiographischen Untersuchung (die eine vollständige Echokardiographie nicht ersetzen kann). Besonders wird auf die Rolle der Echokardiographie bei der Differenzialdiagnostik der akuten Dyspnoe bzw. des akuten Thoraxschmerzes eingegangen.