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Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 6/2017

25.10.2017 | Hereditäre motorisch-sensible Neuropathien | Operative Techniken

Korrekturen und Indikationen einer Pes-cavovarus-Deformität bei Kindern und Jugendlichen

verfasst von: Prof. Dr. J. Hamel

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 6/2017

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Zusammenfassung

Pes-cavovarus-Deformitäten bei Kindern und Jugendlichen erfordern eine differenzierte Abwägung zur Festlegung des geeigneten Zeitpunkts für eine operative Korrektur. Hierfür hat sich die Verlaufsbeurteilung typischer Charakteristika der Pes-cavovarus-Deformitäten in der pedographischen Analyse als besonders geeignet erwiesen. Operative Eingriffe umfassen sowohl weichteilentspannende Maßnahmen als auch knöcherne Korrekturen sowie Prozeduren zur Balancierung der auf den Fuß einwirkenden muskulären Kräfte. Während ein plantares oder auch ein ausgedehntes medioplantares Weichteilrelease häufig indiziert ist, sind Wadenmuskelverlängerungen nur im Ausnahmefall sinnvoll. Knöcherne Korrekturen umfassen meist eine elevierende Osteotomie im Bereich des medialen Strahls und eine valgisierende Kalkaneusosteotomie. Versteifende Korrekturen der navikulokuneiformen Linie kommen insbesondere bei ausgeprägter Cavus-Komponente in Betracht. In bereits fortgeschrittenen Fällen sind Rückfußarthrodesen der Chopart-Linie oder eine Lambrinudi-Arthrodese und nicht selten auch eine supramalleoläre innenrotierende Osteotomie angezeigt. Bei der häufig vorliegenden peronealen Dysfunktion ist die (Teil‑)Versetzung der Peroneus-longus- auf die Peroneus-brevis-Sehne eine geeignete Form der Rebalancierung. Bei bereits eingetretener Fußheberschwäche ist der Transfer der Tibialis-posterior-Sehne auf den Fußrücken zu erwägen. Klauenzehendeformitäten erfordern Transfers der langen Beuge- bzw. Strecksehnen. Durch befundgerechtes Vorgehen unter Berücksichtigung der Grunderkrankung und der zu erwartenden Progredienz lässt sich das Fortschreiten der Pes-cavovarus-Deformität bereits im Kindes- und Jugendalter verhindern. Form und Funktion des Fußes können hierdurch deutlich verbessert werden. Allerdings sind in dieser Patientengruppe später oft weitere operative Maßnahmen erforderlich.
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Metadaten
Titel
Korrekturen und Indikationen einer Pes-cavovarus-Deformität bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von
Prof. Dr. J. Hamel
Publikationsdatum
25.10.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 6/2017
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-017-0520-x

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