Erschienen in:
01.03.2008 | Leitthema
Korrekturmöglichkeiten im Bereich der unteren Extremitäten
Unterschenkel
verfasst von:
Dr. M. Glombitza, H.-R. Kortmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Die Indikation zur korrigierenden Osteotomie bei in Achsabweichung verheilten Frakturen des Unterschenkels ist aus klinischen, funktionellen und theoretischen Gesichtspunkten abzuleiten. Neben mechanistischen Überlegungen sind v. a. das Beschwerdeausmaß des Patienten und der zu erwartende individuelle Benefit wichtig. Die Überschreitung tolerierbarer, empirisch definierter Achsabweichungen unterstützt die Indikationsstellung. Im Kniegelenkbereich sind zudem durch intraligamentäre Osteotomien behandelbare relative Bandinstabilitäten zu berücksichtigen. Als Osteosyntheseverfahren bieten sich kniegelenknah und supramalleolär winkelstabile Plattensysteme an. Diaphysäre Achsabweichungen werden überwiegend mit intramedullären Nagelsystemen behandelt. Achskorrekturen von Rotationsachsabweichungen über einliegenden unaufgebohrten Marknägeln bedürfen einer additiven Plattenosteosynthese. Fixateur-externe-Systeme sind ausgewählten Indikationen vorbehalten (Möglichkeit der schrittweisen Achskorrektur mit Kallusdistraktion; traumabedingte, ausgedehnte Weichteilschäden). Verfahrensabhängig sind zusätzliche Osteotomien im Bereich der Fibula oder zugangsbedingte Osteotomien im Bereich der Malleolen erforderlich.