Erschienen in:
22.03.2017 | Valgusfehlstellung | Operative Techniken
Korrekturosteotomien bei posttraumatischen Fehlstellungen des Ellenbogengelenks
verfasst von:
Dr. J. Nowotny, F. Thielemann, A. Biewener, K. D. Schaser
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Korrektur von Fehlstellungen des Ellenbogengelenks, die meist sekundär durch direktes oder indirektes Trauma auf den betroffenen Arm bzw. Ellenbogen und anschließender Fehlverheilung mit Achs- und/oder Rotationsmalalignment entstehen und mit kosmetischem oder funktionellem Leidensdruck des Patienten verbunden sind.
Indikationen
Relevante Fehlstellung der Armachse mit entsprechendem kosmetischem oder funktionellem Leidensdruck des Patienten.
Kontraindikationen
Vorbestehende degenerative oder chronisch-entzündliche Veränderungen.
Operationstechnik
Im Allgemeinen kommen zweidimensionale suprakondyläre Open- oder Closed-Wedge-Osteotomien zur Anwendung. Bei Vorliegen einer dreidimensionalen Fehlstellungskomponente (Rotation) sind zusätzliche derotierende Umstellungen vorzunehmen. Extrakapsuläre Fehlstellungen können im Falle von Extensionsfrakturen bevorzugt mit einer Open-Wedge-Osteotomie, extrakapsuläre Flexionsfrakturen dagegen mit einer Closed-Wedge-Osteotomie korrigiert werden. Bei Vorliegen einer Valgusfehlstellung sollte eine Korrektur ebenfalls mittels Closed-Wedge-Osteotomie erfolgen; bei Varusfehlstellungen kann vornehmlich über einen dorsalen oder alternativ über einen radialen Zugang eine Closed-Wedge-Osteotomie vorgenommen werden.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung des Arms für 2–3 Wochen postoperativ in der Oberarm-Cast-Longuette mit täglicher passiver Beübung des Ellenbogens ab dem 7. postoperativen Tag.
Ergebnisse
Im Allgemeinen sind gute bis sehr gute Ergebnisse nach einer dreidimensionalen Korrektur des distalen Humerus zu erwarten. Nur in seltenen Fällen (ca. 2,5 %) tritt eine Nervenirritation (vor allem des N. ulnaris) auf, die jedoch meist nur transient besteht.