Erschienen in:
01.01.2009 | Übersichten
Korrelation zwischen Risikogenvarianten für Schizophrenie und Hirnstrukturanomalien
verfasst von:
T. Nickl-Jockschat, M. Rietschel, T. Kircher
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Die genauen Ätiologien der Schizophrenie sind noch weitgehend unklar. Genetische Faktoren stellen wichtige – wenngleich nicht alleinige – Risikofaktoren für die Entwicklung einer Schizophrenie dar. In den letzten Jahren konnten erstmals zahlreiche replizierbare Kandidatengene identifiziert werden. Magnetresonanztomographische Studien konnten strukturelle Gehirnveränderungen charakterisieren, so etwa Ventrikelerweiterungen oder Volumenminderungen der medialen temporalen Strukturen und des Gyrus temporalis superior. Mehrere Studien haben Korrelationen zwischen Genvarianten und hirnstrukturellen Veränderungen bei Gesunden und Schizophrenen nachgewiesen. In dieser Übersicht werden die bisher publizierten Arbeiten zur Korrelation von Varianten in Schizophreniesuszeptibilitätsgenen und Hirnstrukturanomalien bei Patienten und Gesunden referiert. Ziel ist es, eine Übersicht über den momentanen Stand dieser Forschungsrichtung zu geben und diese kritisch zu reflektieren. Durch die Ergebnisse der genomweiten Untersuchungen wird in Bälde eine Vielzahl weiterer Suszeptibilitätsgene für Schizophrenie bekannt werden. Ob und in welchem Ausmaß diese Gene einen Einfluss auf die Hirnstruktur bei Gesunden und Erkrankten haben, kann durch die Untersuchung von Gen-Struktur-Korrelationen geklärt werden. In Anbetracht der vielfältigen möglichen Gen-Gen- und Gen-Umwelt-Interaktionen ist allerdings bei den meisten Varianten davon auszugehen, dass keine einfachen Korrelationen mit großen Effekten gefunden werden können.