Erschienen in:
28.11.2012 | CME Zahnärztliche Fortbildung
Kraniomandibuläre Dysfunktionen als Ursache der Insomnie
Wenn Schmerzen nicht schlafen lassen
verfasst von:
B. Losert-Bruggner, R. Schöttl, M. Hülse
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Schmerzbedingte Schlafstörungen, die im Zusammenhang mit kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) stehen, finden in der Literatur nur wenig Beachtung. In der vorliegenden Arbeit wurde die Frage einer chronischen Schlafstörung bei 555 Patienten mit CMD und funktionellen Wirbelsäulenstörungen untersucht. Es klagten 285 der 555 Patienten mit kraniomandibulären/kraniozervikalen Dysfunktionen (51 Prozent) über anhaltende Schlafstörungen. Von diesen 285 schlecht schlafenden Patienten berichteten 283 (99 Prozent) über chronische Schmerzen. In 97 Prozent der Fälle betraf der Schmerz mehr als eine Körperregion, und bei 64 Prozent der Studienteilnehmer muss von einem großflächigen Körperschmerz gesprochen werden. Durch die Therapie der CMD mithilfe einer myozentrischen Aufbissschiene zeitgleich und kombiniert mit manualtherapeutischen Maßnahmen konnte bei 234 der 285 Insomniepatienten (82 Prozent) das bisher therapieresistente körperliche Beschwerdebild gebessert werden. Über die deutliche Verbesserung des Schlafs nach der Behandlung berichteten 223 Patienten (78 Prozent). Fazit: Wird eine Kieferfehlstellung (CMD) bei chronischen wirbelsäulenbedingten Schmerzen nicht beachtet, sind das Schmerzgeschehen und die hierdurch bedingte Schlafstörung kaum erfolgreich zu behandeln.