07.10.2024 | Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor | Übersichten
Diagnosestellung eines „cancer of unknown primary“
Klinische Manifestationen und Lokalisationen
verfasst von:
Dr. med. Gerdt Hübner
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit einer Inzidenz von etwa 1–3 % aller Malignome ist das Syndrom des „cancer of unknown primary“ (CUP-Syndrom) nach wie vor eine relevante Tumorentität. Es wird definiert dadurch, dass bei einer zytologisch oder histologisch bestätigten malignen Erkrankung nach standardisierter und erweiterter Diagnostik der Primärtumor unbekannt bleibt.
Ziel
In der vorliegenden Arbeit wird der aktuelle Standard der klinischen Diagnostik beim CUP-Syndrom zusammengefasst, dabei werden verschiedene Lokalisationen und Manifestationen berücksichtigt.
Material und Methoden
Für diese Arbeit erfolgte eine fokussierte Literaturrecherche in der Datenbank PubMed sowie die Auswertung aktueller Leitlinien und Empfehlungen wissenschaftlicher Fachgesellschaften.
Ergebnis
Die Diagnostik erfolgt bei Patienten mit Metastasen unbekannten Ursprungs zum einen lokalisationsbezogen, zum anderen orientiert an der Histologie inklusive Immunhistologie. Eine allgemeine Basisdiagnostik ist zu ergänzen durch anamnese- und symptombezogene Untersuchungen sowie neuerdings bei definierten Konstellationen durch spezifische ergänzende Algorithmen. Zeigt sich dabei kein Primärtumor, liegt ein CUP-Syndrom vor. Die Behandlung richtet sich danach, ob eine definierte Subgruppe vorliegt – dann erfolgt eine spezifische Therapie – oder nicht. Bei der sog. ungünstigen Gruppe erfolgt eine empirische Therapie.
Schlussfolgerung
Durch neue spezifische diagnostische Algorithmen gelingt eine deutlich klarere Definition des CUP-Syndroms als bisher. Dadurch wird die Therapiezuordnung verbessert und das Kollektiv für klinische Studien definiert.