22.05.2024 | Kreuzbandverletzungen | Operative Techniken: Standards
Anterior schließende subtuberositäre Osteotomie
Korrektur einer erhöhten posterioren Reklination des Tibiaplateaus bei Rezidivinstabilität des vorderen Kreuzbandes
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolf Petersen, Felix Ferner, Hasan Al Mustafa, Martin Häner, Jörg Harrer
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die erhöhte Reklination des Tibiaplateaus („posterior slope“) ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Rezidivinstabilitäten nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (VKB). Daher wird eine erhöhte posteriore Reklination des Tibiaplateaus von mehr als 12° in Kombination mit einer Rezidivinstabilität nach Rekonstruktion des VKB als Indikation für eine Korrekturosteotomie gesehen. Nach Freilegung der Tuberositas tibiae über eine anteriore Hautinzision von ca. 8–10 cm erfolgt das Einbringen von zwei konvergierenden Führungsdrähten direkt unterhalb des Patellarsehnenansatzes schräg aufsteigend in den posterioren Tibiakopf bis in den Bereich der Insertion des hinteren Kreuzbandes (HKB). Nach Kontrolle der Drahtlage mit dem Bildverstärker wird die Osteotomie mit einer oszillierenden Säge durchgeführt und der Keil entnommen. Dann wird die Osteotomie vorsichtig geschlossen und mit einer interfragmentären Schraube und anteromedial angelegter winkelstabiler Platte stabilisiert. Zur Nachbehandlung erfolgt eine Teilbelastung mit 10–20 kg für zwei Wochen bei freier Beweglichkeit, danach erfolgt eine schrittweise Belastungssteigerung.