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Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie 3/2019

09.07.2019 | Journal Club

Kriminologischer Beitrag

Ergebnisse des Deutschen Viktimisierungssurveys 2017

verfasst von: Barbara Horten, M.A. Internationale Kriminologie, Marleen Gräber, M.A. Soziologie

Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | Ausgabe 3/2019

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Auszug

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erfasst die Gesamtzahl der in Deutschland polizeilich bekannt gewordenen Straftaten, einschließlich strafbarer Versuche. Mehrheitlich wird jedoch eine erlebte Straftat nicht zur Anzeige gebracht und bleibt damit im Dunkelfeld verborgen. Um Aussagen über die näherungsweise tatsächliche Kriminalitätsbelastung in Deutschland treffen zu können, bedarf es, in Ergänzung der Hellfelddaten, einer empirisch fundierten Abschätzung des Dunkelfelds. Dies kann durch eine repräsentative Opferbefragung erreicht werden. Viktimisierungsbefragungen dienen nicht nur der Ergänzung der Entwicklungstrends im Hellfeld, sondern ebenso der Erfassung des subjektiven Sicherheitsgefühls und der Kriminalitätsfurcht. Dieses Wissen ist unverzichtbar, um Kriminalprävention zu fördern und die gesellschaftlichen kriminalitätsbezogenen Einstellungen zu erfassen. Zudem liefern Aussagen zum Anzeigeverhalten Hinweise auf das Vertrauen der Bevölkerung in die Strafverfolgungsbehörden. Letztlich kann damit bestimmt werden, ob eine sich in der PKS abbildende Zu- oder Abnahme an Straftaten auf einen tatsächlichen Anstieg bzw. Rückgang zurückzuführen ist oder aus einer veränderten Bereitschaft resultiert, die erlebte Straftat anzuzeigen. Bislang lagen für Deutschland keine Erkenntnisse über bundesweite Entwicklungstrends unter Berücksichtigung der im Dunkelfeld befindlichen Straftaten vor. Ungeachtet dessen, dass Viktimisierungsbefragungen ein bedeutsames Instrument zur Abschätzung der Kriminalitätsentwicklung und der Tatfolgen darstellen, tragen die empirischen Befunde zur Polizeiarbeit bei und helfen u. a. politischen Akteuren bei evidenzbasierten Entscheidungen. Expertinnen und Experten fordern daher seit Langem eine auf Bundesebene durchgeführte kontinuierliche repräsentative Opferbefragung. …
Metadaten
Titel
Kriminologischer Beitrag
Ergebnisse des Deutschen Viktimisierungssurveys 2017
verfasst von
Barbara Horten, M.A. Internationale Kriminologie
Marleen Gräber, M.A. Soziologie
Publikationsdatum
09.07.2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie / Ausgabe 3/2019
Print ISSN: 1862-7072
Elektronische ISSN: 1862-7080
DOI
https://doi.org/10.1007/s11757-019-00550-7

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