Erschienen in:
16.10.2018 | Pyoderma gangraenosum | Hot Topics
Kurzübersicht der Diagnostik des Pyoderma gangraenosum
verfasst von:
Prof. Dr. Joachim Dissemond
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Die Diagnose Pyoderma gangraenosum musste bislang als Ausschlussdiagnose gestellt werden. Aus diesem Grund wurde in den letzten Jahren wiederholt versucht, Diagnosescores zu entwickeln. Hierbei wurden meist die typischen klinischen und anamnestischen Aspekte berücksichtigt und die relevanten Differenzialdiagnosen ausgeschlossen. Mit dem PARACELSUS-Score wurde nun erstmalig ein evaluierter Diagnosescore vorgestellt. Hauptkriterien der Diagnostik sind in diesem Score ein rasch progredienter Krankheitsverlauf, Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen und ein erythematös, livider Randsaum. Wenn diese Kriterien vorhanden sind oder waren, werden jeweils 3 Punkte vergeben. Nebenkriterien mit einem Punktwert von jeweils 2 sind ein Ansprechen auf eine immunsupprimierende Therapie, eine charakteristische, bizarre Wundform, extreme Schmerzen von >4 auf der visuellen Analogskala und ein lokales Pathergiephänomen. Zusatzkriterien, die mit jeweils 1 Punkt bewertet werden, sind eine suppurative Inflammation in der Histopathologie, unterminierte, tiefe Wundränder und die Assoziation relevanter Systemerkrankungen. Ein additiver Punktwert von ≥10 macht das Vorliegen eines Pyoderma gangraenosum sehr wahrscheinlich. Der neu entwickelte und evaluierte PARACELSUS-Score ist ein einfach anzuwendendes klinisches Instrument, um die Sicherung der Diagnose Pyoderma gangraenosum zu objektivieren.