Kutane Arzneimittelreaktionen im Kindes- und Jugendalter

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) treten bei nahezu 10% der stationär und etwa 1,5% der ambulant behandelten Kinder auf. Mit einem Anteil von 20% an allen UAW betreffen Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen am häufigsten das Organ Haut. Aufgrund ihrer pathophysiologischen Heterogenität und der hieraus folgenden morphologischen Vielfalt stellen sie oft eine klinische und therapeutische Herausforderung dar. Urtikarielle und makulopapulöse Exantheme bedürfen nach Absetzen des inkriminierten Arzneimittels nur selten einer systemischen Therapie oder stationären Überwachung. Beim Auftreten polymorpher, mit Fieber und Lymphadenopathie assoziierter Arzneimittelexantheme sowie bei bullösen Hautveränderungen und/oder Schleimhautbeteiligung sollte jedoch eine extrakutane Symptomatik gezielt ausgeschlossen werden. Hiervon betroffenen Patienten bedürfen in der Regel einer stationären Überwachung und interdisziplinären Supportivtherapie.