Erschienen in:
01.03.2012 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Kutane Leishmaniasis als Reisedermatose
Klinik, Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. E. von Stebut, U. Schleicher, C. Bogdan
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Leishmaniasis ist eine weltweit zunehmende Erkrankung, die in Deutschland v. a. bei Patienten nach Aufenthalten in klassischen Endemiegebieten wie dem Mittelmeerraum diagnostiziert wird. Ursache der Erkrankung ist eine Infektion mit einzelligen Parasiten des Genus Leishmania, die von Sandmücken übertragen werden und sich intrazellulär im Wirt vermehren. Je nach der inokulierten Leishmania-(Sub-)Spezies und dem Immunstatus des Patienten kommt es zur Entwicklung einer lokal kutanen, diffus kutanen, mukokutanen oder viszeralen Leishmaniasis. Die Hautleishmaniasis, die oft erst Wochen nach dem Stich einer Sandmücke in Erscheinung tritt, beginnt mit der Ausbildung einer Papel, die sich zu einem Ulkus weiterentwickeln kann. Dieses kann nach Monaten narbig abheilen, aber auch als nicht heilende chronische Hautleishmaniasis verlaufen. Bei Verdacht auf eine kutane Leishmaniasis ist in jedem Fall eine Hautbiopsie mit nachfolgender Erregerdiagnostik in einem spezialisierten Labor anzustreben. Bei der Entscheidung, welche Therapie durchgeführt werden sollte, müssen verschiedene Faktoren des Patienten (z. B. Anzahl und Lokalisation der Läsionen, Immunstatus) und v. a. die ursächliche Leishmanien-Spezies berücksichtigt werden. Zur Therapie stehen sowohl lokale Verfahren als auch systemisch applizierte Präparate zur Verfügung. Ein moderner und nebenwirkungsarmer Impfstoff existiert bisher nicht.