Erschienen in:
19.10.2018 | Lappenplastik | Leitthema
Anatomische Rekonstruktion nach weiblicher Genitalbeschneidung
verfasst von:
PD Dr. med. Dan mon O’Dey, FEBOPRAS
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
|
Ausgabe 4/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die rituelle weibliche Genitalbeschneidung („female genital mutilation/cutting“ [FGM/C]) ist ein weltweites Problem und betrifft Abermillionen Mädchen und Frauen insbesondere in afrikanischen und arabischen Ländern. Betroffene leiden an gravierenden physischen und psychischen Störungen. Die Möglichkeit einer anatomischen Rekonstruktion stellt daher für viele Frauen eine wichtige und lebensverändernde Option dar.
Zielsetzung
Diese Arbeit gibt neben der inhaltlichen Vorstellung der Grundproblematik von FGM/C einen Überblick über die seitens des Autors entwickelten, funktionell-ästhetischen Rekonstruktionstechniken des äußeren weiblichen Genitals nach FGM/C.
Material und Methode
Die Anterior-Obturator-Artery-Perforator-Lappenplastik (aOAP-Flap), die Omega-Domed-Lappenplastik (OD-Flap) und eine mikrochirurgische Prozedur, benannt als „neurotizing and molding of the clitoral stump“ („NMCS procedure“), werden beschrieben.
Ergebnisse
Die vorgestellten operativen Techniken, namentlich der aOAP-Flap zur Vulvarekonstruktion, der OD-Flap zur Präputiumrekonstruktion und die NMCS-Prozedur zur mikrochirurgischen Rekonstruktion einer Glans clitoridis zeigen natürliche, zuverlässige und stabile Ergebnisse. In der Gesamtheit führen die Techniken zu einer anatomischen Normalisierung des äußeren weiblichen Genitals.
Schlussfolgerung
Die demonstrierten rekonstruktiven Techniken tragen dazu bei, eine normale Anatomie wiederherzustellen, unterstützen die Gesundheit betroffener Frauen und helfen damit, die ihnen auferlegte Bürde namens FGM/C abzulegen.