Erschienen in:
27.04.2021 | Wundinfektion | CME
Rekonstruktion onkologischer Defekte der Perianalregion
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Prof. h.c. Dr. h.c. Raymund E. Horch, Ingo Ludolph, Andreas Arkudas
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Rekonstruktive Maßnahmen nach onkologischen Eingriffen in der Perianalregion stellen neben der progredienten Weiterentwicklung chirurgisch-onkologischer Techniken bei malignen Tumoren des Rektums, des Analkanals und der Vulva einen wesentlichen Pfeiler der postoperativen Lebensqualität der Patienten dar. Moderne Therapiemodalitäten des Rektumkarzinoms mit neoadjuvanter Radiochemotherapie erhöhen speziell durch die zylindrische extralevatorische Rektumexstirpation die Überlebensrate und senken gleichzeitig das lokale Rezidivrisiko auf 5–10 %. Als Preis für die zunehmende chirurgische Radikalität und die höhere onkologische Sicherheit werden dafür größere Gewebedefekte in Kauf genommen. Der einfache Nahtverschluss von Perinealwunden heilt häufig nicht primär, was zu Wunddehiszenz, -infektion, chronischen Fisteln und Höhlenbildungen führt. Die interdisziplinäre einzeitige/zweizeitige Rekonstruktion der Perianalregion mit gut durchblutetem vaskularisiertem Gewebe hat sich als zuverlässiges Verfahren zur Vorbeugung solcher Komplikationen bewährt.