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Erschienen in:
15.06.2016 | Larynxkarzinom | Originalien
Diabetes mellitus als prognostischer Marker beim Oropharynx- und Larynxkarzinom
Erschienen in: HNO | Ausgabe 7/2016
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Aktuelle experimentelle und klinische Studien weisen darauf hin, dass Diabetes mellitus (DM) einen bedeutenden Risikofaktor bei verschiedenen Krebserkrankungen darstellt und sowohl die Pathogenese und Prognose beeinflussen kann. Zusätzlich weisen Antidiabetika wie z. B. Metformin eine antitumorigene Wirkung auf. Bis heute ist allerdings über die Rolle des DM bei der Pathogenese und Prognose von Plattenepithelkarzinomen der Kopf- und Halsregion (HNSCC) nur sehr wenig bekannt.
In einer retrospektiven monozentrischen Studie wurde der Einfluss des DM auf klinische und histopathologische Parameter von Patienten (n = 424), die an einem Oropharynx (OPSCC)- oder Larynxkarzinom (LaSCC) erkrankten, untersucht. Die Autoren beobachteten für das LaSCC einen deutlichen Anstieg in der relativen Anzahl der Patienten mit DM (<10 % bis 2005 und 20 % ab 2006), und DM war signifikant mit Unterschieden in klinischen und histopathologischen Eigenschaften der Patienten (Alter, Geschlecht, Tumorgröße und Differenzierung) assoziiert. Die DM-abhängigen Unterschiede bei klinischen und histopathologischen Eigenschaften variierten jedoch abhängig von der Lokalisation. Es zeigte sich ein Trend für ein schlechteres progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben bei Patienten mit DM unter den aktuellen Therapiemodalitäten.
Die vorliegenden Daten weisen auf einen relativen Anstieg an Patienten mit DM hin, was sich insbesondere beim LaSCC manifestiert. Dies könnte sich nachhaltig auf die Therapieplanung auswirken und sollte in zukünftigen klinischen Studien berücksichtigt werden. Ein besseres Verständnis der zellulären und molekularen Eigenschaften beim HNSCC mit DM könnte innovative Therapiestrategien im Sinne der personalisierten Medizin ermöglichen.