Erschienen in:
19.07.2016 | Glaukom | Leitthema
Intraoperative optische Kohärenztomographie bei hornhaut- und glaukomchirurgischen Eingriffen
verfasst von:
Dr. S. Siebelmann, B. Bachmann, A. Lappas, T. Dietlein, M. Hermann, S. Roters, C. Cursiefen, P. Steven
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist der klinische Goldstandard zur Beurteilung von Strukturen des vorderen und hinteren Augenabschnittes. Seitdem OCT-Geräte in Operationsmikroskope integriert wurden, steht diese Technik auch intraoperativ zur Verfügung. Insbesondere bei sehr dünnen oder transparenten Strukturen, wie sie bei der Hornhaut- oder Glaukomchirurgie entstehen, könnte sie dem Chirurgen wichtige Informationen liefern, die über das normale Operationsmikroskop hinausgehen.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Möglichkeiten der intraoperativen OCT-Technik bei hornhaut- und glaukomchirurgischen Eingriffen.
Material und Methoden
Der Beitrag basiert auf einer Literaturübersicht (PUBMED) und eigenen klinischen Erfahrungen am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln.
Ergebnisse
Sowohl bei hornhaut- als auch bei glaukomchirurgischen Prozeduren liefert die intraoperative OCT wichtige Informationen, die das normale Operationsmikroskop ergänzen. Insbesondere bei lamellären Keratoplastiken hilft das OCT zuverlässig z. B. bei der Tiefenabschätzung und relativen Hornhautdickenbestimmung. Auch in der Glaukomchirurgie wie bei der Kanaloplastik oder dem Trabektom ist die OCT als kontaktloses und hochauflösendes Verfahren der Ultraschallbiomikroskopie überlegen.
Diskussion
Die intraoperative OCT bietet eine sinnvolle Ergänzung zum normalen Operationsmikroskop bei der Hornhaut- und Glaukomchirurgie. Dabei wird die Bildgebung zurzeit noch hauptsächlich von intransparenten Instrumenten, die Artefakte produzieren, limitiert. Zudem fehlen große randomisiert kontrollierte Studien, die die Überlegenheit der mikroskopintegrierten intraoperativen OCT im Vergleich zum alleinigen Mikroskop belegen.