Erschienen in:
01.11.2012 | Gynäkologie aktuell
Lebensqualität nach Zervixkarzinombehandlung
Therapie mittels totaler mesometrialer Resektion (TMMR) und therapeutischer Lymphonodektomie (tLNE)
verfasst von:
Dr. rer. med. K. Geue, Dipl.-Psych., E. Sowa, S. Singer, H. Götze, S. Kuhnt
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Gebärmutterhalskrebs ist in Deutschland der dritthäufigste Genitaltumor der Frau. Standardtherapie für die Tumorstadien B und A ist die radikale Hysterektomie. Mittlerweile existieren neue nervenschonende Techniken, wie die totale mesometriale Resektion (TMMR). Hinsichtlich medizinischer Parameter zeigt die TMMR einen besseren therapeutischen Index als die konventionelle Radikaloperation. Aussagen zur Lebensqualität (LQ) nach einer TMMR-Behandlung liegen bislang nicht vor. Für die Querschnittsstudie wurden 78 Zervixkarzinompatientinnen (ZP) anhand standardisierter Verfahren (EORTC QLQ-C30, HADS) befragt. Als Vergleich diente eine altersparallelisierte Stichprobe der weiblichen Allgemeinbevölkerung (VG=234). Die TMMR lag im Mittel 2,5 Jahre zurück. Die körperliche Funktion der ZP war im Vergleich zur VG reduziert (ZP=89,1; VG=92,2; p=0,02), im Vergleich mit der VG wurden eine stärkere Belastung für Fatigue (ZP=22,9; VG=15,5; p=0,04) und Schlafstörungen (ZP=26,5; VG=15,5; p=0,02) festgestellt. Weitere LQ-Unterschiede fanden sich nicht. Die Ängstlichkeit war in beiden Gruppen gleich ausgeprägt (MW jeweils 5,0). Die VG hatte höhere Depressivitätswerte als die ZP (VG=4,5; ZP=2,6; p=0,01). Frauen mit einem früh erkannten Zervixkarzinom haben nach einer TMMR-Behandlung eine gute und mit der der Allgemeinbevölkerung vergleichbare Lebensqualität bzw. psychische Befindlichkeit.