Erschienen in:
16.07.2019 | Albendazol | Leitthema
Diagnostik und Management der intraabdominellen Echinococcus-Manifestation
verfasst von:
J. Strohäker, Prof. Dr. S. Nadalin, FEBS
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
Die zystische und die alveoläre Echinokokkose sind zwei potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen, welche durch die Parasiten Echinoccous granulosus bzw. Echinococcus multilocularis verursacht werden. Die Inzidenz beider Erkrankungen hat in den vergangenen Jahren in Mitteleuropa deutlich zugenommen.
Zielsetzung
Durch die genetische Verwandtschaft beider Erreger sowie das ähnliche Erscheinungsbild in der Diagnostik besteht vielerorts eine Therapieunsicherheit. Da sich beide Erkrankungen in Therapie und Prognose deutlich unterscheiden, ist eine korrekte Diagnose essenziell. In dieser Übersichtsarbeit sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Erkrankungen in Diagnostik und chirurgischer Behandlung zusammengefasst werden.
Ergebnisse
Die korrekte Diagnose kann durch eine Zusammenschau aus Anamnese, radiologischer Bildgebung und serologischer Tests gestellt werden. Bei der zystischen Echinokokkose erfolgt die Therapie in Abhängigkeit vom Zystenstadium medikamentös, interventionell/chirurgisch oder mittels Watch-and-wait-Strategie. Bei der alveolären Echinokokkose ist die operative Resektion in Kombination mit perioperativer bzw. adjuvanter medikamentöser Therapie der Goldstandard. Da diese Erkrankung aufgrund ihrer Oligosymptomatik oft spät entdeckt wird, sind häufig komplexe Resektionen nötig, die eine interdisziplinäre Aufarbeitung erfordern.
Zusammenfassung
Aufgrund des seltenen Auftretens handelt es sich bei der Echinokokkose weiterhin um eine unbekannte Erkrankung, weshalb diese Patienten in einem Zentrum vorgestellt werden sollten. Durch eine frühzeitige chirurgische, infektiologische und interventionelle Therapie hat sich die Prognose der Echinokokkosen in den vergangen Jahren deutlich verbessert.