08.01.2025 | Leberresektion | Leitthema
Multimorbidität in der Leberchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. Emrullah Birgin, Jan Heil, Elisabeth Miller, Marko Kornmann, Nuh N. Rahbari
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Zusammenfassung
Multimorbidität ist charakterisiert durch das Vorliegen von mindestens 3 chronischen Erkrankungen mit einer Prävalenz von über 50 % der Patienten über 60 Jahre. Der Charlson Comorbidity Index (CCI) erlaubt eine Beschreibung des Schweregrades der Multimorbidität und zeigt ebenfalls eine Korrelation mit dem postoperativen Ergebnis nach Leberresektionen. Demnach weisen multimorbide Patienten eine gesteigerte Morbidität und Mortalität nach Leberresektion auf, die zumeist durch postoperatives Leberversagen bedingt ist. Insbesondere offene Major-Leberresektionen mit Gallengansrekonstruktionen und primäre Lebertumoren auf dem Boden einer metabolisch assoziierten Fettlebererkrankung (MALFD) bergen ein erhöhtes Risiko für multimorbide Patienten. Minimal-invasive Resektionen hingegen führen zu einer deutlichen Reduktion postoperativer Morbidität und Mortalität. Maßnahmen wie eine Präkonditionierung der Leber und die Implementierung perioperativer Maßnahmen nach dem Enhanced-recovery-after-surgery(ERAS)-Konzept können ebenfalls zu einer Verbesserung des postoperativen Ergebnisses führen.