Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 8/2020

25.07.2019 | Operationen an der Leber | Originalien

Untersuchungen zur Letalität bei Leberresektionen in Deutschland

Evaluation der DGAV-Zertifizierungsordnung für Leberzentren anhand von DRG-Routinedaten

verfasst von: R. Hunger, A. Mantke, C. Herrmann, R. Mantke

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 8/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e. V. (DGAV) bietet chirurgischen Abteilungen die Möglichkeit, sich als Zentrum für chirurgische Erkrankungen der Leber zertifizieren zu lassen. Dazu wurden jährliche Mindestfallzahlen festgelegt, für die allerdings keine empirischen Quellen vorliegen.

Ziel der Arbeit

Die vorliegende Studie untersucht die definierten Mindestfallzahlvorgaben der Zertifizierungsordnung der DGAV für den Bereich der chirurgischen Erkrankung der Leber hinsichtlich der Krankenhausletalität.

Methoden

Basierend auf den nationalen Krankenhausabrechnungsdaten (DRG-Statistik), wurden die Institutionen entsprechend den Kriterien (Mindestfallzahlen und TV30-Kriterium) der DGAV-Zertifizierungsordnung klassifiziert und die Krankenhausletalität verglichen. Außerdem wurde getrennt für die verschiedenen Eingriffsarten (Interventionen, anatomische Leberresektionen, Resektion von mehr als 3 Segmenten, Hepatikusgabelresektionen) der Zusammenhang zwischen jährlichem Prozedurvolumen eines Instituts und Krankenhaussterblichkeit untersucht.

Ergebnisse

Krankenhäuser, die die Voraussetzungen für höhere Zertifizierungsstufen erreichen, weisen eine höhere Krankenhausletalität auf (Kompetenzzentren: 3,03 % [95 %-KI: 2,24; 3,65], Referenzzentren: 4,26 % [95 %-KI: 3,28; 5,25], Exzellenzzentren: 6,13 % [95 %-KI: 5,56; 6,70]). Die separate Auswertung der Eingriffsarten ergibt hinsichtlich des Zusammenhanges zwischen Prozedurvolumen und Krankenhausletalität andere Fallzahlgrenzen, ab denen die Krankenhausletalität signifikant verringert ist, als in der DGAV-Zertifizierung festgelegt.

Schlussfolgerung

Die Befunde deuten darauf hin, dass die bestehenden Zertifizierungskriterien der Mindestfallzahlen und des TV30-Kriteriums nachjustiert werden sollten.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Bauer H, Honselmann KC (2017) Minimum volume standards in surgery—Are we there yet? Visc Med 33:106–116CrossRef Bauer H, Honselmann KC (2017) Minimum volume standards in surgery—Are we there yet? Visc Med 33:106–116CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Birkmeyer JD, Siewers AE, Finlayson EV et al (2002) Hospital volume and surgical mortality in the United States. N Engl J Med 346:1128–1137CrossRef Birkmeyer JD, Siewers AE, Finlayson EV et al (2002) Hospital volume and surgical mortality in the United States. N Engl J Med 346:1128–1137CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (2016) Ordnung – Das Zertifizierungssystem der DGAV (ZertO 5.1). DGAV, Berlin Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (2016) Ordnung – Das Zertifizierungssystem der DGAV (ZertO 5.1). DGAV, Berlin
4.
Zurück zum Zitat Eppsteiner RW, Csikesz NG, Simons JP et al (2008) High volume and outcome after liver resection: Surgeon or center? J Gastrointest Surg 12:1709–1716CrossRef Eppsteiner RW, Csikesz NG, Simons JP et al (2008) High volume and outcome after liver resection: Surgeon or center? J Gastrointest Surg 12:1709–1716CrossRef
5.
Zurück zum Zitat Gemeinsamer Bundesausschuss (2018) Mindestmengenregelungen, Mm-R, Stand: 5. Dezember 2018, des Gemeinsamen Bundesausschusses gemäß § 136b Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser Gemeinsamer Bundesausschuss (2018) Mindestmengenregelungen, Mm-R, Stand: 5. Dezember 2018, des Gemeinsamen Bundesausschusses gemäß § 136b Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser
6.
Zurück zum Zitat Nimptsch U, Mansky T (2017) Hospital volume and mortality for 25 types of inpatient treatment in German hospitals: Observational study using complete national data from 2009 to 2014. BMJ Open 7:e16184CrossRef Nimptsch U, Mansky T (2017) Hospital volume and mortality for 25 types of inpatient treatment in German hospitals: Observational study using complete national data from 2009 to 2014. BMJ Open 7:e16184CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Quan H, Sundararajan V, Halfon P et al (2005) Coding algorithms for defining comorbidities in ICD-9-CM and ICD-10 administrative data. Med Care 43:1130–1139CrossRef Quan H, Sundararajan V, Halfon P et al (2005) Coding algorithms for defining comorbidities in ICD-9-CM and ICD-10 administrative data. Med Care 43:1130–1139CrossRef
8.
Zurück zum Zitat R Core Team (2013) R: A language and environment for statistical computing R Core Team (2013) R: A language and environment for statistical computing
9.
Zurück zum Zitat Varagunam M, Hutchings A, Black N (2015) Relationship between patient-reported outcomes of elective surgery and hospital and consultant volume. Med Care 53:310–316PubMed Varagunam M, Hutchings A, Black N (2015) Relationship between patient-reported outcomes of elective surgery and hospital and consultant volume. Med Care 53:310–316PubMed
Metadaten
Titel
Untersuchungen zur Letalität bei Leberresektionen in Deutschland
Evaluation der DGAV-Zertifizierungsordnung für Leberzentren anhand von DRG-Routinedaten
verfasst von
R. Hunger
A. Mantke
C. Herrmann
R. Mantke
Publikationsdatum
25.07.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 8/2020
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-019-1012-3

Weitere Artikel der Ausgabe 8/2020

Die Chirurgie 8/2020 Zur Ausgabe

Einführung zum Thema

Pankreaskarzinomrezidiv

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

CME: 2 Punkte

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Benjamin Meyknecht, PD Dr. med. Oliver Pieske Das Webinar S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“ beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Mihailo Andric
Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.