Erschienen in:
05.10.2016 | Hepatozelluläres Karzinom | Leitthema
Hepatogener Diabetes
verfasst von:
Prof. Dr. A. F. H. Pfeiffer
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Störungen des Zuckerstoffwechsels kommen überdurchschnittlich häufig bei Patienten mit Leberzirrhose vor, und etwa 30–40 % von ihnen entwickeln einen manifesten Typ-2-Diabetes. Dieser kann eine Konsequenz entweder der Lebererkrankung mit massiver Insulinresistenz oder eines zugrunde liegenden primären Typ-2-Diabetes sein.
Blutglukosebestimmung
Bei Patienten mit Leberzirrhose sind die Nüchternblutglukosekonzentrationen trotz eines bestehenden Diabetes mit ausgeprägten postprandialen Anstiegen des Glukosespiegels häufig im Normbereich. Deshalb sind orale Glukosetoleranztests nach der Diagnose einer Leberzirrhose obligat.
Prognose
Diabetes ist ein Faktor für eine erhöhte Mortalität bei und ein gesteigertes Risiko von Komplikationen der Leberzirrhose, einschließlich vorzeitigem Tod, hepatozellulärem Karzinom, hepatischer Enzephalopathie und spontaner bakterieller Peritonitis. Die Therapie des Diabetes, insbesondere mit Metformin und α‑Glukosidase-Hemmern, kann das Risiko für diese Komplikationen reduzieren, sodass die Diagnose dieser Erkrankung wesentliche Konsequenzen hat.