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2014 | Buch

Leitfaden Erwachsenenherzchirurgie

verfasst von: Prof. Dr. Christof Schmid

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Auch in der 3. Auflage gibt der „Leitfaden Erwachsenenherzchirurgie“ einen kompakten und systematischen Überblick über die Krankheitsbilder, die operativen Eingriffe und die möglichen Komplikationen und Probleme im Langzeitverlauf. Die zahlreichen deutschen und europäischen Leitlinien, die in den letzten Jahren entstanden sind, wurden berücksichtigt; vor allem die Indikationskriterien für die Koronar-, Klappen und Aortenchirurgie konnten so weiter präzisiert werden. Neue Therapieverfahren wie TIVA sind ebenso dargestellt wie Neuentwicklungen der mechanischen Kreislaufunterstützung. Die Orientierung am klinischen Alltag zeigt sich an zahlreichen praktischen Hinweisen im Text und zusätzlichen nützlichen Listen im Anhang.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Extrakorporale Zirkulation und Myokardprotektion
Zusammenfassung
Nahezu alle herzchirurgischen Eingriffe erfordern den Einsatz der extrakorporalen Zirkulation in Form einer Herz-Lungen-Maschine . Ihre Aufgabe besteht darin, das venöse Blut zu sammeln und mit Sauerstoff anzureichern, und nachfolgend das arterialisierte Blut wieder dem Körper zurückzuführen. Die erste Maschine, die Blut ohne Unterbrechung des Blutflusses oxigenieren konnte, wurde von von Frey u. Gruber (von Frey u. Gruber 1885) bereits 1885 konzipiert. Die Idee, diese Technik für die Herzchirurgie zu nutzen, wird Brukhonenko (Brukhonenko 1929) zugeschrieben, zum klinischen Einsatz kam sie aber erst 1953 durch Gibbon (Gibbon 1954).
Christof Schmid
2. Koronarchirurgie
Zusammenfassung
Die aortokoronare Bypassoperation wurde in den Jahren 1967 und 1968 entwickelt, wobei die größte Pionierleistung Favaloro (1969) zugesprochen wird, auch wenn er nicht der Erste war, der eine solche Operation durchführte. Schon 1951 berichteten Vineberg u. Miller (1951) über eine Implantation der linken A. thoracica interna in das Myokard. Nachdem Sones (Sones u. Shirey 1962) 1958 die Möglichkeit der Koronarangiographie gezeigt hatte und damit Koronarstenosen exakt lokalisiert werden konnten, wurde die direkte Myokardrevaskularisation Wirklichkeit. Goetz anastomosierte 1960 eine rechte A. thoracica interna mit der rechten Koronararterie (RCA) mit Hilfe eines Tantalumrings (Goetz et al. 1961). 1964 wurde der erste genähte Venenbypass durch Garrett et al. (1973) in Houston vorgenommen und, weitgehend unerkannt, auch der erste Bypass mit einer Anastomose zwischen der A. thoracica interna und dem R. interventricularis anterior durch Kolesov (Kolesov u. Potashov 1965) in Leningrad angelegt.
Christof Schmid
3. Herzklappenchirurgie
Zusammenfassung
Die ersten Klappenersatzoperationen erfolgten 1960 mit Hilfe von Kugelprothesen. Harken et al. (1960) führten den ersten Aortenklappenersatz, Starr u. Edwards (1961) den ersten Mitralklappenersatz durch. Der erste Homograft in Aortenposition wurde 1962 von Barrat-Boyes (1964), die erste gestentete Bioprothese 1965 durch Binet (Binet et al. 1965) implantiert. Ein Transkatheteraortenklappenersatz (TAVI) wurde erstmals durch Cribier 2002 erfolgreich durchgeführt (Cribier et al. 2002). In Deutschland werden in der Erwachsenenherzchirurgie zurzeit etwa 25000 Klappenoperationen durchgeführt (Aortenklappe = 11500, Mitralklappe = 5300, Trikuspidalklappe = 470; Aorten- und Mitralklappe = 1800; Klappe kombiniert mit aortokoronarem Bybass (ACB) = 11400, TAVI > 3500), die Tendenz ist steigend.
Christof Schmid
4. Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM)
Zusammenfassung
Die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM), auch idiopathische Subaortenstenose genannt, wurde erstmals 1869 beschrieben und findet sich bei etwa 0,2 % der Bevölkerung (Hallopeau 1869; Liouville 1869). Bei etwa 25 % der Patienten mit einer hypertrophen Kardiomyopathie entsteht eine linksventrikuläre Ausflusstraktobstruktion, die schließlich symptomatisch und prognostisch bedeutsam wird. Hauptursache sind spontane Mutationen und eine familiäre autosomal-dominante Vererbung.
Christof Schmid
5. Aortenchirurgie
Zusammenfassung
Vor der Einführung der Herz-Lungen-Maschine in die Klinik konnten nur Aneurysmen der Aorta descendens ersetzt werden, während die Ascendens- und Bogenaneurysmen nur lateral, d. h. partiell, reseziert wurden. Bereits 1951 ersetzten Lam u. Aram (1951) ein Descendensaneurysma durch einen Homograft . Vergleichbare Eingriffe an einem Aneurysma der Aorta ascendens mit Resektion und Ersatz durch einen Homograft folgten erst 1953 durch Cooley und De Bakey (Cooley u. De Bakey 1956, De Bakey u. Cooley 1953).
Christof Schmid
6. Herzinsuffizienzchirurgie
Zusammenfassung
Bis Anfang der 90er Jahre war die Herztransplantation die einzige chirurgische Therapieform für Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz. Der zunehmende Mangel an geeigneten Spenderorganen hat dazu geführt, dass man sich um die Jahrtausendwende vermehrt den sog. alternativen chirurgischen Therapieverfahren zuwendete. Von den zahlreichen Therapiekonzepten haben sich in erster Linie bis heute aber nur zwei gehalten, da die mechanische Kreislaufunterstützung erheblich an Bedeutung gewonnen hat und zur Behandlungsoption Nummer Eins avanciert ist.
Christof Schmid
7. Mechanisc he Kreislaufunterstützung
Zusammenfassung
Die mechanische Kreislaufunterstützung ist etwa so alt wie die Herztransplantation. Ein Linksherzunterstützungssystem (LVAD) wurde erstmals 1966 durch De Bakey bei einer Patientin mit Postkardiotomieversagen eingesetzt und konnte nach zehn Tagen wieder erfolgreich explantiert werden (De Bakey 1971). Kontrollierte klinische Studien mit LVADs folgten in Deutschland aber erst Mitte der 90er Jahre. Mittlerweile sind sie etabliert und werden in zahlreichen Zentren routinemäßig implantiert. Neben den »normalen« (den linken Ventrikel entlastenden) Systemen sind inzwischen auch sog. partiell unterstützende LVADs verfügbar.
Christof Schmid
8. Herztransplantation
Zusammenfassung
Eine Herztransplantation wurde erstmals 1967 durch Barnard durchgeführt (Barnard 1967). Die Operationstechnik wurde im Wesentlichen in Stanford entwickelt und nach Einführung des Cyclosporins (Borel et al. 1976) und der transvenösen Biopsie (Caves et al. 1973) Anfang der 1980er Jahre die wichtigste Therapieform bei terminaler Herzinsuffizienz. Die heterotope Technik wurde erstmals 1974 durch Barnard u. Losman (1975) durchgeführt, hat aber aufgrund der damit assoziierten Probleme und den entsprechend schlechteren Ergebnissen heutzutage keine Bedeutung mehr. In der westlichen Welt wurden bislang mehr als 100000 Herztransplantationen durchgeführt. In Deutschland fällt ihre jährliche Zahl nach einem steilen Anstieg in den 1980er Jahren immer weiter ab und liegt mittlerweile anhaltend bei < 400 Eingriffen pro Jahr.
Christof Schmid
9. Rhythmuschirurgie
Zusammenfassung
Der Stellenwert der Rhythmuschirurgie beschränkte sich seit der Etablierung der interventionellen Ablationsverfahren weitgehend auf die ICD- und Herzschrittmacherimplantation , da die chirurgische Ablation von Präexzitationssyndromen wie dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) und von ventrikulären Tachykardien aufgrund der interventionellen Möglichkeiten nicht mehr erfolgt. In den letzten Jahren haben jedoch die chirurgischen Ansätze zur Ablation von passagerem und chronischem Vorhofflimmern einen festen Stellenwert erlangt und werden in einigen Kliniken routinemäßig angewendet.
Christof Schmid
10. Sonstige Eingriffe
Zusammenfassung
Herztumoren sind selten. Etwa 70 % aller Herztumoren sind gutartig, und nur bei 30 % besteht die Möglichkeit einer Invasion oder Metastasierung. Bahnson u. Newman (1953) entfernten 1953 erstmals ein rechtsatriales Myxom mittels »inflow occlusion«, Crafoord (1955) gelang es 1954, ein linksatriales Myxom mit Hilfe der extrakorporalen Zirkulation zu exzidieren.
Christof Schmid
Backmatter

In b.Flat Kardiologie kompakt enthaltene Bücher

Metadaten
Titel
Leitfaden Erwachsenenherzchirurgie
verfasst von
Prof. Dr. Christof Schmid
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-34589-0
Print ISBN
978-3-642-34588-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-34589-0

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