Erschienen in:
15.06.2019 | Ulnarisparese | Panorama
Ulnarislähmung
Leonardo da Vinci: Maler mit Krallenhand?
verfasst von:
red
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
|
Ausgabe 3/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
_ Leonardo da Vinci (1452 – 1519) hatte im Alter offenbar seine Fähigkeit zu Malen stark eingebüßt. Ein Zeitgenosse, Antonio de Beatis, notierte „man könne keine gute Arbeit mehr von ihm erwarten, da eine gewisse Lähmung seine rechte Hand verkrüppelt habe“. 500 Jahre nach da Vincis Tod glauben nun der plastische Chirurg Davide Lazzeri, Rom, und der Neurologe Carlo Rossi, Pontedera (Toskana), in einem Bild des lombardischen Künstlers Giovanni Ambrogio Figino, das (sehr wahrscheinlich) ein Porträt von da Vinci zeigt, die Ursache seiner Beeinträchtigung gefunden zu haben [Lazzari D, Rossi C. J Royal Society Med. 2019; May 3;
https://doi.org/10.1177/01410768198 48115]. Ihrer Meinung nach litt Leonardo da Vinci an einer Ulnarislähmung, die zu einer Krallenhand geführt hat. Auf dem Gemälde verharrt die rechte Hand in der Klauenhaltung mit der für die Ulnarislähmung typischen Beugung von Ringfinger und kleinem Finger. Bisher war die Lähmung als Folge eines Schlaganfalls gedeutet worden. Ein Schlaganfall würde aber zu einer schlaffen Lähmung der gesamten Hand führen, der später eine Kontraktur aller Muskeln mit Faustbildung folge, so Lazzari und Rossi. …