Erschienen in:
23.11.2020 | Autopsie | Aspekte
Leopoldina und die Rolle der Medizin
verfasst von:
Prof. em. Dr. Wolfram H. Knapp, Prof. Dr. med. Anca-L. Grosu
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2020
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Auszug
Mit dem Wahlspruch „Numquam otiosus“ gründeten 4 Schweinfurter Ärzte im Jahr 1652 eine Academia Naturae Curiosorum. Zwanzig Jahre später erhielt die Akademie bereits die öffentliche Anerkennung durch kaiserliches Signum und Bestätigung der Statuten. Es war Kaiser Leopold I., der die wachsende Bedeutung der Akademie erkannte und diese mit besonderen Privilegien ausstattete, die ihre Unabhängigkeit von den einzelnen Dynastien im Reich und die Zensurfreiheit ihrer Veröffentlichungen garantierten. Obwohl auch die nachfolgenden Kaiser Karl VI. und Karl VII. diese Privilegien sicherten und sogar noch erweiterten, was ihnen durch die Einfügung ihres Namens in den Titel der Akademie „Sacri Romani Imperii Academia Caesarea Leopoldino-Carolina Naturae Curiosorum“ vergolten wurde, hat sich später die Kurzform „Leopoldina“ durchgesetzt. Die offizielle Bezeichnung lautete, nachdem Latein als Lingua franca in den Hintergrund getreten war, bis zur Ernennung zur Nationalen Akademie „Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina“. Ihr Wirken war niemals unterbrochen, auch nicht in schwierigen Zeiten. Sie ist damit die älteste kontinuierlich bestehende wissenschaftliche Akademie der Welt. …