13.12.2017 | Lepra | Übersichten: Arbeitsmedizin – Umweltmedizin
Lepra
Die humane Infektion mit Mycobacterium leprae
verfasst von:
Dr. N. Schöffel, M. Braun, G. Volante, M. H. K. Bendels, D. A. Groneberg
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Lepra kann sich als Folge einer chronischen Infektion mit Mycobacterium leprae entwickeln. Der Großteil aller Erkrankungsfälle tritt in ländlichen Gebieten Südostasiens, dem tropischen Afrika und Südamerika auf. In den Industrienationen handelt es sich nahezu ausschließlich um importierte Fälle aus Endemiegebieten. Das Hauptreservoir des Erregers stellt der Mensch dar, wobei es 2 Haupttransmissionswege gibt: über Hautläsionen und Atemwege. Trotz effektiver Therapie- und Informationsmaßnahmen bleibt die Lepra eine stigmatisierende Erkrankung. Im Gegensatz zu verbreiteten Ansichten ist Lepra nicht hochkontagiös. Grundsätzlich werden 2 verschiedene Verlaufsformen unterschieden: die lepromatöse und die tuberkuloide Form. Bis heute ist es jedoch nicht gelungen, den Erreger in vitro zu kultivieren. Allgemein gibt es eine Reihe von verschiedenen Aspekten von großer arbeitsmedizinischer Relevanz, v. a. für Reisende in Endemiegebiete. Diese Arbeit gibt eine kurze Übersicht über den aktuellen Stand der Wissenschaft hinsichtlich Epidemiologie, Pathologie, Diagnostik, Therapie und Prävention.