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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 10/2013

01.10.2013 | Arzneimitteltherapie

Letale Intoxikation mit Diphenhydramin bzw. Dimenhydrinat (Vomex A®)

verfasst von: Prof. Dr. H.W. Seyberth, G. Kauert, H. Bratzke

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 10/2013

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Zusammenfassung

Hintergrund

In Form eines lehrreichen Fallberichts aus der Rechtsmedizin wird dargestellt, dass bei unbedachter Anwendung eines verschreibungsfreien Antihistaminikums, in diesem Fall dem Diphenhydramin enthaltenden Vomex A® Sirup, bei einem 16 Monate alten Kleinkind Krämpfe mit Aspiration, Hirnödembildung durch Hypoxie und letztendlich Herz-Kreislauf-Versagen resultieren können.

Häufigkeit von Nebenwirkungen verschreibungsfreier Antihistaminika

Vermutlich wird die Häufigkeit von lebensbedrohlichen Intoxikationen mit Dimenhydrinat und anderen stark zentral wirksamen Antihistaminika der ersten Generation (AH1G) bei Säuglingen und Kleinkindern unterschätzt. Zum einen werden erfahrungsgemäß gerade bei rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln den zuständigen Bundesoberbehörden [BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte), PEI (Paul Ehrlich-Institut)] und Arzneimittelkommissionen [AkdÄ (Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)] unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nur im Ausnahmefall gemeldet, zum anderen wird selbst bei ungeklärter Todesursache des Säuglings und Kleinkindes ebenso selten von dem den Tod feststellenden Arzt die Indikation zur Obduktion gestellt und damit auch die toxikologische Untersuchung von der Staatsanwaltschaft veranlasst.
Literatur
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Metadaten
Titel
Letale Intoxikation mit Diphenhydramin bzw. Dimenhydrinat (Vomex A®)
verfasst von
Prof. Dr. H.W. Seyberth
G. Kauert
H. Bratzke
Publikationsdatum
01.10.2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 10/2013
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-013-2990-8

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