Erschienen in:
01.03.2016 | Originalien
Letalität hämatoonkologischer Patienten in Neutropenie auf der Intensivstation
verfasst von:
I. Suárez, B. Böll, A. Shimabukuro-Vornhagen, G. Michels, M. von Bergwelt-Baildon, Dr. M. Kochanek
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die febrile Neutropenie ist weiterhin einer der häufigsten Gründe für die stationäre Aufnahme von Patienten mit hämatoonkologischer Grunderkrankung. Diese Patienten haben ein bis zu 10-fach erhöhtes Risiko, eine Sepsis und andere schwere Komplikationen zu erleiden, die wiederum häufig zur Verlegung auf eine Intensivstation führen.
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass sich das Überleben neutropenischer Patienten, insbesondere mit Sepsis, innerhalb der letzten Jahre verbessert hat, jedoch gibt es zu neutropenischen Krebspatienten auf der Intensivstation bisher keine größeren systematischen Untersuchungen.
Methode
Retrospektiv wurden innerhalb eines Zeitraums von 24 Monaten 59 Episoden von Patienten mit Leukopenie bzw. Neutropenie auf einer internistischen Intensivstation erfasst.
Ergebnisse
Pneumonie und Sepsis sind die Hauptaufnahmediagnosen von neutropenischen Krebspatienten auf der Intensivstation. Die Gesamtmortalität dieses Patientenkollektivs ist hierbei mit 50,8 % sehr hoch. Pneumonie und Sepsis, Stammzelltransplantation in der Vorgeschichte, maschinelle Beatmung und ein akutes Nierenversagen kommen signifikant häufiger bei letalen Verläufen vor.
Schlussfolgerungen
Krebspatienten sollte eine intensivmedizinische Behandlung nicht vorenthalten werden. Die Einrichtung einer Intermediate-Care-Station zur frühzeitigen Überwachung kritisch kranker Patienten in Aplasie könnte die Mortalität reduzieren.