Erschienen in:
09.08.2022 | Lichen ruber | Leitthema
Lichen planus mucosae – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung
verfasst von:
Dr. Marie Pradeau, Prof. Kamran Ghoreschi, Dr. Katharina Meier
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2022
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Zusammenfassung
Lichen ruber mucosae (LRM) – oder auch Lichen planus mucosae – ist eine chronische inflammatorische Dermatose der Schleimhaut. Diese kann sowohl die orale als auch die ösophageale, genitale, anale, pharyngeale und konjunktivale Schleimhaut betreffen. Der LRM zeigt eine Tendenz zur Chronifizierung mit einem schubhaften Verlauf über durchschnittlich 3 bis 10 Jahre. Das klinische Bild des LRM ist vielseitig und zeigt sich in Form von netzartigen weißlichen Streifen, Erosionen und selten manifesten Bläschen oder Blasen, aber auch erythematöse Papeln, Makulae oder Plaques können auftreten. Die Pathophysiologie der Entzündungsreaktion ist nicht vollständig geklärt und wird durch das klassisch bandförmige dichte lymphozytäre Infiltrat entlang der Junktionszone dominiert. Therapeutisch stellt der LRM nach wie vor eine Herausforderung dar mit oft äußerst therapieresistenten Verläufen. Topische Glukokortikosteroide und Calcineurininhibitoren kommen am häufigsten zum Einsatz. Neben systemischen Glukokortikosteroiden und traditionellen Systemtherapeutika wie oralen Retinoiden oder Methotrexat gibt es neue, teils vielversprechende Therapieansätze mit Januskinaseinhibitoren und Biologika.