Erschienen in:
01.03.2014 | DAGST_Editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
verfasst von:
Urban & Vogel
Erschienen in:
Angewandte Schmerztherapie und Palliativmedizin
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Ausgabe 1/2014
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Auszug
„Vom Arzt zum Dealer“ titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 22.01.2014. Thema des Beitrags: das Abhängigkeitspotenzial bei Schmerzpatienten und die Entwicklung der Opioidverschreibungen in den USA von 1997–2007. In diesem Zeitraum war ein Anstieg der Verordnung von Opiaten um 149 % festzustellen. Grund genug für Anästhesisten und Schmerztherapeuten in den USA, eine Auflistung der Verordnung von einigen Opioiden zu veröffentlichen — auch als Appell und Warnung an ihre europäischen Kollegen [Kotecha MK, Sites BD. Anaesthesia. 2013;68(12):1210–5]. In dem FAZ-Artikel werden zudem deutsche, in Fachkreisen bekannte, Schmerztherapeuten zitiert, so etwa Marcus Schiltenwolf vom Universitätsklinikum Heidelberg und Christoph Maier vom Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum. Schiltenwolf merkte an, dass man auch in Deutschland von einem solchen Anstieg der Opioidverschreibungen ausgehen müsse und betrachtet die Entwicklung der Opioidverschreibung als bedenklich. Maier nennt Ärzte, die Patienten mit nicht tumorbedingten Schmerzen unkritisch Opioide verschreiben und damit zu Abhängigen machen, legale Dealer. Ärzte aller Fachdisziplinen, Hausärzte und Schmerztherapeuten sowie Orthopäden würden gleichermaßen falsche Indikationen stellen. Maier bezeichnet die Häufung von Opioidverschreibungen als indiskutablen Anstieg. …