Zusammenfassung
Die drei Grundpfeiler der CED-Therapie sind die supportive, die medikamentöse und die operative Therapie. Nachdem die Diagnose gestellt wurde, müssen alle relevanten Patienten-spezifischen Parameter erhoben werden, damit basierend auf einer Risikostratifizierung eine Therapieplanung erfolgen kann. Flankierend sollten alle Patienten eine Supportivtherapie erhalten (z. B. Impfungen, Ausgleich von Mangelzuständen). Die Möglichkeit einer Operation sollte zu allen Zeitpunkten erwogen werden, auch wenn sie v. a. im Falle von Komplikationen oder bei refraktären Verläufen in Betracht kommt. Bezogen auf die Medikamentenbehandlung sollte die Remissionserhaltung, separat von der Remissionsinduktion, ein zentrales Therapieziel sein. Während bei niedrigem Risiko weiterhin das Step-up-Prinzip angewendet werden sollte, wird bei mittlerem Risiko bereits primär zumindest ergänzend ein klassisches Immunsuppressivum und bei hohem Risiko zumindest primär die Gabe eines Biologikum empfohlen. Gerade bei schweren Krankheitsverläufen ist eine interdisziplinäre Betreuung von zentraler Bedeutung, die insbesondere einen erfahrenen CED-Chirurgen einschließen muss. Diese kann idealerweise im Rahmen von Zentren unter der gemeinsamen Leitung eines Viszeralchirurgen und Gastroenterologen erfolgen.