Zusammenfassung
Die T4-Situation beim Kolonkarzinom ist anspruchsvoll und erfordert ein gründliches präoperatives Staging und eine optimale Prähabilitation des Patienten. In der T4b-Situation sollte der Patient präoperativ im interdisziplinären Tumorboard diskutiert werden, um festzulegen, ob eine neoadjuvante Vorbehandlung eine bessere Chance auf eine R0-Resektion und eine verbesserte Funktion postoperativ bietet. Besteht intraoperativ eine Adhärenz des Tumors an Nachbarstrukturen, sind diese en bloc zu resezieren, ohne die Grenzlamellen zu eröffnen und den Tumor an der Oberfläche des Resektates zu exponieren. Kommt eine urologische oder vaskuläre Rekonstruktion in Betracht, sollten die entsprechenden Fachdisziplinen schon präoperativ involviert und in die Operationsplanung einbezogen werden. Die Indikation zur laparoskopischen Resektion sollte in der klinischen T4b-Situation zurückhaltend gestellt werden. Aktuell gibt es nach Studienlage keine Indikation zur adjuvanten hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) in der T4-Situation. Gelingt die onkologische R0-Resektion in der T4-Situation, hat der Patient ein befriedigendes 5-Jahres-Gesamtüberleben von 20–60 %.