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Elektronenmikroskopische Untersuchungen über den Aufbau der sklera und der Cornea des Menschen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurden acht normale Bulbi und drei Disci pathologisch veränderter Corneae (Trübung und Narben) elektronenmikroskopisch untersucht. Die Sklerafibrillen entsprechen weitgehend den Sehnenkollagenfibrillen. In der Cornea wurde neben den Fibrillen, die eine weitgehende Ähnlichkeit mit embryonalen Bindegewebsfibrillen besitzen, eine besondere Kittsubstanz morphologisch nachgewiesen, von der ein Teil zu den Substraten der Hyaluronidase gehört (Hyaluronsch wefelsäure). Die Dicke der nackten Fibrillen schwankt zwischen 25 und 33 mμ. Der Mittelwert beträgt 29 mμ. Die Fibrillen sind von einem Mantel von Kittsubstanz umgeben, der wesentlich dicker ist als beim Sehnen- und Sklerakollagen. Die Corneafibrillen liegen zu Bündeln zusammengefaßt und durch Kittsubstanz maskiert in den Lamellen. Die Dicke der Bündel schwankt zwischen 2,5 und 8 μ. Sie entsprechen den aus der Histologie bekannten „Fibrillen“. Das Problem der Durchsichtigkeit wurde an Hand der neuen Befunde diskutiert. Die Quellungs- und Entquellungstheorie konnte nicht bestätigt werden. Die Durchsichtigkeit der Cornea wird durch ein System feinster Fibrillen und einer besonderen, diese Fibrillen maskierenden Kittsubstanz erklärt. Veränderungen an den Fibrillen und der Kittsubstanz, bzw. Verschiebungen des Verhältnisses zwischen beiden führen zur Undurchsichtigkeit der Cornea, wie Befunde an den Narben zeigen. Diese nehmen in gewisser Hinsicht eine Zwischenstellung zwischen Cornea und Sklera ein. Weitere Untersuchungen auf diesem Gebiet sind erforderlich.

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Schwarz, W. Elektronenmikroskopische Untersuchungen über den Aufbau der sklera und der Cornea des Menschen. Zeitschrift für Zellforschung 38, 26–49 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00321592

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