Zusammenfassung
1. Die Adoleszentenkyphose ist ein Erbleiden mit unregelmäßig dominantem Erbgang, in dem Sinne, daß die Veränderungen zu ihrer Manifestierung einer kranken Anlage bedürfen.
2. Die Sch.Krht. stellt nur eine Sonderform der allgemeinen Bandscheibendegeneration (Osteochondrose) dar. Auch am Zustandekommen der (vorzeitigen) cervicalen und lumbalen Discopathien sind konstitutionell-erbliche Momente maßgeblich beteiligt.
3. Mechanische Momente (Arbeitsbelastung) spielen für die Entstehung des Rundrückens keine ausschlaggebende Rolle, nicht einmal für den Ausprägungsgrad der Veränderungen.
4. Die unterschiedlichen rötgenologischen Erscheinungen bei der Sch.Krht. sind wahrscheinlich Ausdruck graduell verschiedener Krankheitsabläufe, die von der funktionellen Vitalitätsherabsetzung der Wachstumszonen des Wirbels über fein- und schließlich grobanatomische Veränderungen der Epiphyse und der ganzen Bandscheibe, bis zu plastischen Verformungen des Wirbelkörpers reichen.
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Idelberger, K. Unsere bisherigen Kenntnisse von Pathogenese und Ätiologie der Adoleszentenkyphose. Arch orthop Unfall-Chir 45, 406–409 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00414962
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00414962