Zusammenfassung
Epiphysenlösungen ereignen sich in der Zone der präparatorischen Verkalkung, sie werden meist durch transversale Abscherung verursacht, unterschieden werden Epiphysenlockerungen, Chondroepiphysen- und Chondroosteoepiphysenlösungen. Während den Epiphysenlösungen eine gute Prognose zukommt, werden die durch longitutionale Stauchung hervorgerufenen Epiphysenfrakturen als prognostisch ungünstig von den Epiphysenlösungen abgetrennt. An Hand eines Krankengutes von 120 Fällen wird die von der Lokalisation abhängige Problematik der Diagnostik und Therapie dargestellt. Als allgemeine Behandlungsrichtlinien gelten:
-
1.
Unverzügliche und schonende Reposition
-
2.
streng konservatives Vorgehen und
-
3.
über Jahre währende klinische und röntgenologische Beobachtung.
Bei deform ausgeheilten Epiphysenlösungen darf mit einem weitgehenden Spontanausgleich gerechnet werden, sofern keine Fehlrotation entstanden und die Epiphysenfuge selbst nicht geschädigt ist. Korrekturosteotomien sind nur in der Metaphyse erlaubt.
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Steinert, V. Epiphysenlösung und Epiphysenfrakturen. Arch orthop Unfall-Chir 58, 200–220 (1965). https://doi.org/10.1007/BF00416128
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