Die Rupturen der Sehnen am Streckapparat des Kniegelenkes

Zusammenfassung

Rupturen der Quadrizeps- und der Patellasehne sind vergleichsweise seltene Verletzungen. Aus dem Krankengut von 1973 bis 1983 wurden 17 Zerreißungen der Oberschenkelstrecksehne und 8 der Patellasehne diagnostisch, therapeutisch und im Hinblick auf ihre Langzeitergebnisse kontrolliert. Ursächlich standen in der Gruppe der Quadrizepssehnen 13 spontanen 4 traumatisch entstandene Zerreißungen gegenüber. Beitraumatischen Rupturen handelt es sich in 3 Fällen um Adoleszente mit Ruptur nach extremer Gewalteinwirkung durch Rasanztrauma. Die degenerativ bedingten subkutanen Quadrizepssehnenrisse fanden wir ausschließlich bei Männern, im Mittel älter als 50 Jahre. Trotz physiologisch extremer Rißfestigkeit waren 6 von 8 Rupturen des Ligamentum patellae darauf zurückzuführen, daß durch die fortschreitende Degeneration die verbliebene Beanspruchungsgröße der Sehne unter das Maß normaler Belastung reduziert wurde. Den gutachterlichen Aspekten—vor allem bei Sehenenzerreißungen mit ossären Patellaserletzungen—wurde injedem Einzelfall nachgegangen. Erstmals wird eine beidseitige, zeitlich versetzteintretende spontane Ruptur der Patellasehne beschrieben. Das operative Vorgehen wird ebenso besprochen wie die Notwendigkeit, bei der Vielzahl begleitender Reitinakulumverletzungen die Kniegelenkbinnenstrukturen arthroskopisch zu untersuchen.

Abstract

Ruptures of the quadriceps and patellar tendon are comparatively rare lesions. From the number of cases from 1973 till 1983 17 ruptures of the femoral extensor tenson and 8 ruptures of the patellar tendon were controlled diagnostically, therapeutically and in view of their long-term results. Causally in the group of quadriceps tendons 13 spontaneous ruptures were facing 4 traumatically caused ruptures. In case of traumatic ruptures 3 of them were adolescents after extreme traumatic violence by rapid traumata. Degeneratively conditioned subcutaneous quadriceps tendon ruptures we only found in case of men who were on an average older than 50 years. In spite of physiologically extreme resistance to ruptures 6 of 8 ruptures of the ligamentum patellae were ascribed to the fact that by the progressing degeneration the temaining strain capacity of the tendon was reduced below the measure of normal load. In each individual case the aspects of expert opinion were traced-above all in case of tendon ruptures with osseous patella lesions. For the first time a temporally staggered bilateral spontaneous rupture of the patella was described. The operative approach has been discussed just as much as the necessity to examine the internal knee-joint structures arthroscopically in case of the plurality of accompanying retinaculum lesions.