Restmonomerabnahme und -Freisetzung aus Knochenzementen

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird in Tierexperimenten und an Laborproben untersucht, in welchem Umfang und über welchen Zeitraum nach der Implantation verschiedener Polymethylmethacrylat-Knochenzemente toxische Monomere in die Umgebung abgegeben werden. Die Ergebnisse zeigen, daß zum überwiegenden Teil die Restmonomerabnahme nach der Zementimplantation auf einer biologisch unwirksamen Nachpolymerisation und nur zu einem verschwindend geringen Teilauf Diffusionsvorgängen beruht. Diese Vorgänge laufen in deutlich meßbarem Umfang innerhalb der ersten 24 Stunden ab und sind bereits nach 14 Tagen kaum mehr nachweisbar. Zementzusätze wie z.B. Röntgenkontrastmittel haben auf die Restmonomerabnahme keinen Einfluß. Zwischen den untersuchten Zementen Palacos, CMW-bone cement und Surgical simplex werden vor allem in den ersten 7 Tagen z.T. quantitativ deutliche Unterschiede in der Restmonomerabgabe gefunden.

Abstract

In this study the degree and the time interval of the release of toxic methylmethacrylic monomers in neighboring bone tissue has been investigated after implantation of self couring acrylic cements. It has been shown that the majority of unpolymerized monomers is diminuated by a biologically uneffective later polymerization; thus only a minor part of methylmethacrylic monomers undergoes diffusion. The processes occur mainly during the first 24hrs after implantation and are below the laboratory detection after 2 weeks. Cement additives such as X-ray contrast materials (BaSO₄ or ZrO₂) do not influence these reactions. Among the cements investigated herein (CMW-bone cement, Surgical simplex, Palacos) pronounced differences in the release of residual monomers during the first week have clearly been demonstrated.