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Zusammenfassung

Unter 1040 fortlaufend untersuchten Vorsteherdrüsen von Männern im Alter von 20 bis über 90 Jahren fanden sich 191 Carcinome, was einerallgemeinen Häufigkeit des Vorsteherdrüsenkrebses von 18,4% entspricht; doch steigt dieser Hundertsatz im höheren Lebensalter.Sitz des Prostata-carcinoms ist in etwa 60% der Hinterlappen der Drüse der Mittellappen ist sehr selten Ausgangspunkt des Carcinoms. Etwa 30% der Krebse finden sich an der Vorderfläche der Vorsteherdrüse, und zwar zumeist an den beiden Seiten des Vorderlappens. Allen diesen Lokalisationen ist gemeinsam, daß diedistalen Anteile dieser Lappen öfter betroffen werden als die proximalen und daß die subkapsulären, peripheren Bezirke der Vorsteherdrüse in 98,5% der Fälle Ausgangspunkt der Krebse sind. Was denhistologischen Charakter anlangt, so ist am häufigsten das Adenocarcinom, welche Art auch den allerkleinsten Krebsen zugrunde liegt. Daneben sieht man kleinalveoläre und scirrhöse Formen in Krebsen, die etwas größere Ausdehnung erreichen und schließlich das Bild des Carcinoma simplex, das fast 80% der großen Prostatakrebse umfaßt. In Adenocarcinomen kommt ungemein häufig sog. “Bimsteinstruktur” des Epithels vor, analog wie in Mammakrebsen. Pflasterepithelkrebse sind sehr selten, nur einmal ist die Kombination eines solchen mit einem Adenocarcinom beobachtet worden. Was dasVerhalten zur Umgebung anlangt, so kommt neben typischem infiltrierendem Wachstum (in 5%) vorwiegend bei Vorderlappenkrebsen auch expansives Wachstum vor. Infiltration derinneren Kapselschicht ist außerordentlich häufig (88%) und unabhängig von der Größe des Krebses, viel seltener wird auch dieäußere Kapselschicht ergriffen (34%) und nur bei größeren Carcinomen.Außerhalb der Prostata ist Krebsgewebe in unseren Fällen nur in 16% nachweisbar gewesen, also relativ selten. Zieht man nur die größeren Carcinome in Betracht, so erhöht sich dieser Hundertsatz jedoch auf 82.Einbruch in Blut-und Lymphgefäße ist ungemein häufig (64%), wobei die Größe der Carcinome keine Rolle spielt, wohl aber ihre Lage: Fern von der Kapsel des Organs befindliche führen erst spät zur Lymphangiosis carcinomatosa, ebenso Vorderlappenkrebse, die sich auch in ihrem sonstigen anatomischen Verhalten als weniger maligne erweisen.Konkremente sind nur in 5 Fällen im Carcinom nachweisbar gewesen, hingegen sehr häufigFettstoffe, die vielfach Doppeltbrechung zeigen. Ein Zusammenhang zwischenEntzündungen der Prostata und Krebs derselben ergibt sich aus unserem Materiale nicht, ebensowenig lassen sichsichere Beziehungen zwischenAtrophie der Prostata und Carcinom erbringen, wiewohl nicht so selten Carcinomgewebe in enger Nachbarschaft von atrophischem Parenchym gefunden wird. Was die Frage der Entstehung eines Krebses aus einerbenignen Vergrö\erung (B.V.) der Prostata anlangt, so ist zu sagen, daß sich aus den untersuchten Fällen keinerlei Anhaltspunkt für diese Annahme ergibt. Vielmehr geht das Carcinom stets von den eigentlichen Prostatadrüsen aus, greift aber manchesmal auf die Knoten der B.V. über. Auch sonst ergeben sich hinsichtlich desgemeinsamen Vorkommens einer B.V. und eines Prostatakrebses keine sicheren Zusammenhänge: es bestehtkein sicherer Unterschied in der Häufigkeit des Prostatakrebses bei Individuen mit und ohne benigner Vergrößerung der Vorsteherdrüse.Sekundäre Krebse der Prostata sind sehr selten. Wir haben sie nur zweimal beobachtet, beide Male hatte der Primärtumor seinen Sitz im Magen.

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Gaynor, E.P. Zur Frage des Prostatakrebses. Virchows Arch. path Anat. 301, 602–652 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02595173

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