Erschienen in:
01.01.2014 | Original article
Alveolenerhalt mit einem nanopartikulärem Hydroxylapatit verringert den Ausprägungsgrad von Gingivaduplikaturen – eine prospektive klinische Studie
verfasst von:
Dr. C. Reichert, M. Wenghoefer, E. Kutschera, W Götz, A. Jäger
Erschienen in:
Journal of Orofacial Orthopedics / Fortschritte der Kieferorthopädie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Gingivaduplikaturen entstehen nach der Zahnextraktion und dem darauf folgenden kieferorthopädischen Lückenschluss. Ihre ätiologischen Faktoren und Langzeiteffekte auf die Mundgesundheit sind nahezu unbekannt. Zudem gibt es kaum präventive oder therapeutische Strategien zur Vermeidung bzw. Behandlung. In dieser prospektiven klinischen Studie sollte in einem Split-mouth-Design überprüft werden, ob ein Alveolenerhalt mit einem Knochenersatzmaterial (NanoBone® Artoss, Rostock, Deutschland) die Häufigkeit und den Ausprägungsgrad von Gingivaduplikaturen reduzieren kann.
Material und Methoden
Zehn Patienten mit kieferorthopädischer Indikationsstellung zur symmetrischen Entfernung von 28 Prämolaren wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Eine Seite wurde mit dem Knochenersatzmaterial augmentiert, die Gegenseite diente als Kontrolle. Nach der primären Wundheilung wurde der Lückenschluss unter definierten biomechanischen Bedingungen eingeleitet. Zum Zeitpunkt des Lückenschluss wurden das Vorhandensein und die Ausmaße der Gingivaduplikaturen sowie die Sondierungstiefen der zur Extraktionsregion benachbarten Zähne bestimmt. Ferner wurde eine Röntgenkontrollaufnahme angefertigt.
Ergebnisse
Der Ausprägungsgrad der Gingivaduplikaturen sowie die Sondierungstiefen mesial und distal der Extraktionsregion waren auf der mit NanoBone® augmentierten Seite signifikant verringert. 70% der Röntgenaufnahmen zeigten transluzente und röntgendichte Areale auf der Testseite. Apikale Wurzelresorptionen konnten bei zwei Patienten festgestellt werden, wobei es hier keine Seitenunterschiede gab.
Schlussfolgerung
Alveolenerhalt mit NanoBone® reduziert den Schweregrad von Gingivaduplikaturen. Jedoch stehen Langzeituntersuchungen aus, um mögliche Nebenwirkungen letztlich ausschließen zu können.