Erschienen in:
01.08.2013 | Schwerpunkt
TRAMI (Transcatheter Mitral Valve Interventions)-Register
Das Deutsche Mitralklappen-Register
verfasst von:
Prof. Dr. W. Schillinger, J. Senges
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Das TRAMI (Transcatheter Mitral Valve Interventions)-Register wurde im Jahre 2010 eingerichtet, um Sicherheit und Wirksamkeit von Verfahren zur perkutanen Mitralklappentherapie in Deutschland zu erfassen und um die basisdemographischen Charakteristika und die Entscheidungsfindung in unterschiedlichen Patientengruppen zu dokumentieren. TRAMI steht allen deutschen Zentren offen, die perkutane Mitralklappentherapie durchführen. Nachkontrollen sind nach 30 Tagen sowie nach 1, 3 und 5 Jahren vorgesehen. Außerdem können Patienten retrospektiv eingegeben werden, wobei in diesem Fall keine vorgegebenen Kontrollintervalle eingehalten werden müssen. Der weitaus größte Anteil der eingeschlossenen Patienten hat sich einer MitraClip®-Implantation unterzogen. Bis März 2013 sind 1064 mit MitraClip® behandelte Patienten an 21 deutschen Zentren in TRAMI eingeschlossen worden. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass vorwiegend ältere Patienten mit signifikanten Begleiterkrankungen und einem hohen oder inakzeptablen chirurgischen Risiko in Deutschland mit MitraClip® behandelt worden sind. Die überwiegende Mehrheit der Patienten hatte eine sekundäre Mitralinsuffizienz und ein großer Anteil eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LV-EF). Trotzdem erwies sich der Eingriff als sicher. Etablierte Risikofaktoren für die konventionelle Mitralklappenchirurgie wie hohes Alter (>76 Jahre), weibliches Geschlecht, schwer reduzierte LF-EF (<30%) und hoher logistischer EuroScore (≥20%) waren nicht prädiktiv für eine erhöhte Mortalität oder Komplikationsrate. Im Gegensatz dazu war eine schwer reduzierte Nierenfunktion mit einem schlechten Outcome assoziiert. TRAMI stellt die größte Real-World-Kohorte von Patienten dar, die mit MitraClip® behandelt wurden. Solange randomisierte Studien in der untersuchten Hochrisikokohorte fehlen, liefert TRAMI wichtige Informationen zur Beurteilung von Sicherheit und Wirksamkeit der MitraClip®-Therapie. Mit diesen Daten lassen sich Hypothesen für randomisierte Studien generieren. TRAMI ist eine wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung nach perkutaner Mitralklappentherapie in Deutschland.