Erschienen in:
01.09.2015 | CME
Management der arteriellen Hypertonie
verfasst von:
Dr. P. Groha, H. Schunkert
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Die arterielle Hypertonie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt und gehört zu den drei wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Jahre 2013 haben die europäischen Fachgesellschaften für Hypertensiologie und Kardiologie (ESH/ESC) revidierte Leitlinien zur Behandlung der Hypertonie herausgegeben. Neu waren eine strengere Transformation wissenschaftlicher Daten in entsprechende Evidenzgrade und eine Vereinheitlichung des Zielblutdrucks über viele unterschiedliche Patientengruppen hinweg. In der Behandlung nehmen die nichtmedikamentösen Maßnahmen eine zentrale Rolle ein. Die Indikation zur Pharmakotherapie der arteriellen Hypertonie ergibt sich aus den drei Kriterien absolute Blutdruckhöhe, Risikoprofil des Patienten sowie Ansprechen auf die nichtmedikamentöse Therapie. Fünf Substanzgruppen stehen für die Monotherapie der 1. Wahl zur Verfügung; dies sind Diuretika, Betarezeptorenblocker, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Blocker sowie Kalziumantagonisten. Durch eine Kombinationstherapie kann die Responderquote bezüglich einer Blutdrucknormalisierung deutlich gesteigert werden. Eine echte Therapieresistenz, bei der trotz einer Dreierkombination in maximaler Dosierung das Therapieziel nicht erreichbar ist, ist selten. Weitere Behandlungsoptionen sind Viererkombinationen und Medikamentenwechsel, unter Umständen auch interventionelle Maßnahmen. Der hypertensive Notfall verlangt eine rasche Intervention. Das Ausmaß der Blutdrucksenkung ist je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich anzusetzen.