Erschienen in:
12.09.2017 | Pflege | Originalien
Fragebogen zur Inanspruchnahme der Notaufnahmen
Implikationen für die Patientenbefragung
verfasst von:
J. Frick, M. Möckel, M. Schmiedhofer, J. Searle, B. Erdmann, M. Erhart, A. Slagman
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Notaufnahmen in Deutschland sind überfüllt und verzeichnen eine steigende Patientenzahl. Es ist unklar, ob Patienten mit einem niedrigeren Behandlungsbedarf ebenso angemessen in niedergelassen Praxen behandelt werden könnten. Das Ziel ist die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der Gründe für die Inanspruchnahme der Notaufnahme und die Beschreibung der damit verbundenen Implikationen für eine Patientenbefragung.
Methode
Die Fragebogenentwicklung basiert auf einer Literaturrecherche und der qualitativen EPICS-2-Studie. In 3 Notaufnahmen der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurden 2 Pretests durchgeführt. Rekrutiert wurden ambulant behandelte Patienten ≥ 18 Jahre, deren Behandlungsdringlichkeit anhand des Manchester Triage System (MTS) als nicht dringend (blau), normal (grün) oder dringend (gelb) eingestuft wurde.
Ergebnisse
In den Pretests konnten 189 Patienten rekrutiert werden (Pretest 1: n = 89, Pretest 2: n = 100). Der finale Fragebogen enthält 24 Items. Sie beziehen sich auf die gesundheitlichen Beschwerden, die Gründe für die Inanspruchnahme der Notaufnahme, vorherige Kontakte mit Praxen und dem Bereitschaftsdienst sowie die Soziodemographie der Patienten. Die Fragebogendaten konnten zusätzlich mit den Daten des Klinikinformationssystem (KIS) um klinische Charakteristika ergänzt werden.
Schlussfolgerung
Der entwickelte Fragebogen basiert maßgeblich auf qualitativen Befragungen zu den Gründen für die Inanspruchnahme der Notaufnahme. Hierfür empfiehlt sich die Anwendung eines von Patienten schriftlich auszufüllenden Fragebogens mit einer Plausibilitätskontrolle durch die Mitarbeiter. Die heterogenen Studienbedingungen in der Notaufnahme erfordern von den Mitarbeitern während der Datenerhebung eine hohe Flexibilität.