Erschienen in:
03.05.2018 | Autopsie | Leitlinien und Empfehlungen
Metabolische Führung und Ernährung von Intensivpatienten mit renaler Dysfunktion
Empfehlungen der Sektionen Niere der DGIIN, ÖGIAIN und DIVI
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. W. Druml, M. Joannidis, S. John, A. Jörres, M. Schmitz, J. Kielstein, D. Kindgen-Milles, M. Oppert, V. Schwenger, C. Willam, A. Zarbock
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Intensivpatienten mit Niereninsuffizienz bilden eine sehr heterogene Gruppe von Personen mit unterschiedlichen metabolischen Störungen und wechselndem Bedarf an Nährstoffen. Dazu gehören Patienten mit verschiedenen Stadien der akuten Nierenschädigung („acute kidney injury“, AKI), mit akut-auf-chronischer Niereninsuffizienz („acute on chronic kidney disease“, A‑CKD) ohne/mit Nierenersatztherapie („renal replacement therapy“, RRT), chronischer Niereninsuffizienz („chronic kidney disease“, CKD) und Patienten unter chronischer Hämodialyse- oder Peritonealdialysetherapie (HD/PD).
Ziel der Arbeit
Erstellung von aktuellen Empfehlungen der Sektionen Niere der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), der Österreichischen Gesellschaft für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin und Notfallmedizin (ÖGIAIN) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zur metabolischen Führung, Planung, Indikation, Durchführung und Überwachung der Ernährungstherapie beim erwachsenen Intensivpatienten.
Material und Methoden
Die Empfehlungen basieren auf der rezenten Evidenz, den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), den Leitlinien der American Society for Parenteral and Enteral Nutrition (ASPEN) und der European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN) sowie den Kidney-Disease-Improving-Global-Outcomes(KDIGO)-Leitlinien für die AKI und der Expertenmeinung und klinischer Erfahrung der Autoren.
Ergebnisse
Die Ernährungstherapie dieser Patienten unterscheidet sich nicht prinzipiell von der bei anderen Intensivpatienten, muss jedoch diese vielfältigen Änderungen im Stoffwechsel und Nährstoffbedarf berücksichtigen. Die Ernährungstherapie bei AKI muss an die Krankheitsphasen adaptiert werden und unterscheidet sich in den verschiedenen AKI-Stadien und bei Patientengruppen unter Nierenersatztherapie. Der Nährstoffbedarf kann sich zwischen verschiedenen Patienten grundsätzlich unterscheiden, sich aber auch während des Krankheitsverlaufs ändern.
Schlussfolgerung
Wegen der unterschiedlichen Änderungen des Stoffwechsels und der beeinträchtigten Verwertung und Toleranz verschiedener Nährstoffe, von Flüssigkeit und Elektrolyten erfordern diese Patientengruppen eine besondere Individualisierung in der Planung und im Ernährungsbeginn und -aufbau sowie ein engmaschiges klinisches und chemisches Monitoring der Ernährungstherapie.