Erschienen in:
01.02.2012 | Operative Techniken
Die Arthrodese des distalen Radioulnargelenks mit gleichzeitiger Ellensegmentresektion nach Kapandji-Sauvé
verfasst von:
Dr. H. Haferkamp
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Operationsziel
Verbesserung der Unterarmrotation sowie Reduktion oder völlige Beseitigung der durch die Zerstörung des distalen Radioulnargelenks bedingten Schmerzen, gegebenenfalls unter Beseitigung eines Ellenvorschubs.
Indikationen
Irreversible Zerstörung des distalen Radioulnargelenks durch Arthrose.
Kontraindikationen
Wiederherstellung der Funktion des distalen Radioulnargelenks durch Korrekturosteotomie des Radius oder Ellenverkürzung möglich. Instabilität der distalen Ulna. Rheumatische Erkrankungen. Ausgeprägte Osteoporose.
Operationstechnik
Das distale Radioulnargelenk wird verblockt. Durch Resektion eines distalen Ellenteilstücks wird ein neues Drehgelenk gebildet.
Weiterbehandlung
Postoperativ wird eine gepolsterte Unterarmgipsschiene für 3–4 Wochen angelegt. Nach Abnahme des Gipses können auch vorsichtige Rotationsbewegungen des Unterarms durchgeführt werden. Stärkere Belastungen sind nach knöcherner Konsolidierung der radioulnaren Arthrodese nach 6–8 Wochen möglich.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 1991 bis 2003 haben wir insgesamt 75 Operationen nach Kapandji-Sauvé durchgeführt. An Komplikationen fanden sich eine knöcherne Überbrückung der Ellenlücke und 3 unvollständige Konsolidierungen der radioulnaren Arthrodese, die nach Revisionsoperation mit Spongiosaanlagerung ausheilten. In 2 Fällen hatten wir ein Problem mit dem proximalen Ellenstumpf, wobei die Beschwerden in einem Fall durch Resektion eines Kugelkallus, in einem anderen Fall durch weitere Ellenverkürzung beseitigt werden konnten.
Der postoperative Rotationsgewinn betrug bei 45 nachuntersuchten Patienten im Durchschnitt für die Supination 34° für die Pronation 32°, also insgesamt 66°. Bei einer späteren Untersuchung der Langzeitergebnisse mit 25 Patienten wurde diese nach einem modifizierten Martini-Score bewertet. Dabei fanden sich unter Berücksichtigung der objektiven (Beweglichkeit, Kraft) und der subjektiven Parameter in 12% sehr gute, in 52% gute und in 8% befriedigende Ergebnisse. Ein schlechtes Ergebnis war in nur einem Fall (4%) zu verzeichnen.