Erschienen in:
01.07.2011 | Operative Techniken
Die Spül-Saug-Drainage zur Behandlung von Infektionen der Beugesehnenscheide an der Hand
verfasst von:
Dr. T. Pillukat, M. Schädel-Höpfner, K.-J. Prommersberger, J. van Schoonhoven
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Operationsziel
Sanierung der Infektion im osteofibrösen Kanal von Fingern und Daumen durch Anlage einer geschlossenen Spül-Saug-Drainage.
Indikationen
Infektionen der Beugesehnenscheiden.
Kontraindikationen
Fortgeschrittene Nekrose der Beugesehnen und der Beugesehnenscheiden, Gangrän des Fingers oder ausgedehnte Weichteildefekte.
Operationstechnik
Einführen eines Spülkatheters über einen Führungsdraht in die Beugesehnenscheide sowie Einlage einer Vakuumdrainage in Hohlhand und Fingerbereich. Eine ausgedehnte Freilegung der Beugesehnenscheide ist nicht zwingend erforderlich.
Weiterbehandlung
Kontinuierliche Spülung vom 0.–3. Tag, am 4. Tag Umstellung des Spülkatheters auf Sog, am 5. Tag Entfernung des Spülkatheters, am 6. Tag Entfernung der Vakuumdrainage und am 7. Tag Beginn der Krankengymnastik. Spülvolumen der isotonen Elektrolytlösung beträgt etwa 500–1500 ml/24 h.
Ergebnisse
Von 35 Patienten, die wegen einer Infektion der Beugesehnenscheide mit einer Spül-Saug-Drainage behandelt wurden, konnten 33 nachuntersucht werden. 19 Patienten waren männlich, 14 Patienten weiblich. Dass mittlere Alter betrug 51 (8–85) Jahre. Der Krankenhausaufenthalt dauerte 8,9 (3–26) Tage. Bei einer Nachuntersuchung nach 21 (4–38) Monaten ergab die mittlere Grobkraft 84% (23–163%) der Gegenseite. Die Ruheschmerzen betrugen auf der Analogskala 0,2 (0–4), die Belastungsschmerzen 1,2 (0–8) und der DASH-Score 16,8 (0–58) Punkte. Die Bewertung anhand des Beugesehnen-Scores ergab ein schlechtes, ein befriedigendes, fünf gute und 26 sehr gute Ergebnisse.