Erschienen in:
01.02.2014 | Zehendeformitäten | Operative Techniken
Transfer der Extensor-digitorum-longus-Sehne zur Behandlung des flexiblen Digitus quintus varus superductus
verfasst von:
PD Dr. R.A. Fuhrmann, T. Pillukat
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Operationsziel
Schmerzreduktion durch Stellungskorrektur der 5. Zehe über eine dorsomediale Arthrolyse im Kleinzehengrundgelenk und Transfer der distal gestielten Sehne des M. extensor digiti minimi auf die Aponeurose des M. abductor digiti quinti.
Indikationen
Flexible Digitus-quintus-varus-superductus-Deformität.
Kontraindikationen
Kontrakte Fehlstellung. Deformität distal des Grundglieds (z. B. Deltaphalanx). Laterale Deviation der übrigen Kleinzehen.
Operationstechnik
Dorsolateraler Zugang über dem Kleinzehengrundgelenk V. Durchführung einer dorsomedialen Arthrolyse. Tenotomie der Sehne des M. extensor digitorum longus V in Höhe des Fußrückens. Transfer des freien Sehnenanteils um die Grundphalanx der 5. Zehe nach lateral. Naht der Sehne unter angemessener Vorspannung auf die Aponeurose des M. abductor digiti quinti.
Weiterbehandlung
Mobilisation unter schmerzangepasster Vollbelastung im Verbandschuh (ggf. Unterarmgehstützen). Konsequente Redression der Kleinzehe über 6 Wochen.
Ergebnisse
Von insgesamt 48 Patienten (56 Füße; mittleres Patientenalter 37 Jahre), die wegen einer Digitus-quintus-varus-superductus-Deformität mit einem Transfer der Sehne des M. extensor digitorum longus versorgt wurden, konnten 40 Patienten (48 Füße) nach durchschnittlich 11,4 Monaten (9–26 Monate) nachuntersucht werden. Postoperative Komplikationen waren Sensibilitätsstörungen an der Außenseite der 5. Zehe (n = 5) und oberflächliche Wundheilungsstörungen (n = 3). Nachuntersuchungsergebnisse waren eine verbreiterte, zum Teil hypertrophe Narbenbildung streckseitig über dem Kleinzehengrundgelenk (n = 16), eine vollständige Korrektur der Zehenfehlstellung bei 37 Füßen (77,1 %), eine Überkorrektur (Abstand der Zehen 4/5 in der Zehenzwischenfalte > 3 mm) bei 4 Füßen (8,3 %) und eine unzureichende Korrektur bei 7 Füßen (14,6 %). Bei 4 Füßen war das unbefriedigende Ergebnis auf eine begleitende Tailor’s-bunion-Deformität zurückzuführen, die nicht behandelt worden war.