Erschienen in:
01.12.2013 | Operative Techniken
Die dorsale Kapseldoppelung zur Therapie der dorsalen Instabilität des distalen Radioulnargelenks
verfasst von:
Prof. Dr. F. Unglaub, S. Manz, T. Bruckner, F.M. Leclère, P. Hahn, Dr. M.B. Wolf
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung der Stabilität des distalen Radioulnargelenks (DRUG) durch eine dorsale Kapseldoppelung bei dorsaler Instabilität mit dem Ziel der Schmerzreduktion und Vermeidung einer posttraumatischen Arthrose.
Indikationen
Posttraumatische dorsale Instabilität des distalen Radioulnargelenks mit klinisch fehlendem Anschlag bei Translation im DRUG oder Subluxation während aktiver Unterarmdrehbewegung. Auch indiziert bei bereits fehlgeschlagenen anderen stabilisierenden Techniken, wie z. B. Diskusnähten.
Kontraindikationen
Arthrose im DRUG, mehrfache Voroperationen im Kapselbereich des DRUG. Knochenbedingte Instabilitäten (fehlverheilte Frakturen und Pseudarthrosen) sollten bereits versorgt sein.
Operationstechnik
Dorsaler Zugang mit Eröffnung des 5. Strecksehnenfachs und Darstellen der dorsalen Kapsel des DRUG. Längsinzision der Kapsel mit Belassen radial und ulnar suffizienten Kapselgewebes zur Kapselraffung und Vorlegen von 2 U-Nähten mit „Fiber-wire“-Fadenmaterial. Reposition der Fehlstellung und Einstellung des Unterarms in Supination. Anziehen der vorgelegten Kapselnähte und Naht des Retinakulums mit einer fortlaufenden überwendlichen resorbierbaren Naht.
Weiterbehandlung
Oberarmgips in Supinationsstellung für 4 Wochen, gefolgt von einer Unterarmschiene zur Einschränkung der Pronation/Supination auf 45° für weitere 4 Wochen. Vollbelastung nach 12 Wochen möglich.
Ergebnisse
Die Nachuntersuchung von 20 Patienten ergab gute, zufriedenstellende Ergebnisse der Operationsmethode ohne wesentliche Komplikationen. Der durchschnittliche DASH-Wert („disabilities of the arm, shoulder and hand“) betrug 15,8 Punkte. Eine Schmerzreduktion konnte bei 17 der 20 Patienten (85 %) beobachtet werden. Die Instabilität war bei 18 Patienten (90 %) reduziert. Die Pronation/Supination war postoperativ nicht eingeschränkt.