Erschienen in:
29.06.2016 | Schulterinstabilität | Operative Techniken
Open-wedge-Glenoidosteotomie als Therapie bei posteriorer Schulterinstabilität aufgrund vermehrter Glenoidretroversion
verfasst von:
J. Pogorzelski, S. Braun, Prof. Dr. A. B. Imhoff, K. Beitzel
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Therapie einer posterioren Instabilität durch biomechanisch stabile Reduktion der Glenoidretroversion mittels posteriorer Open-wedge-Glenoidosteotomie mit autologem Knochenspan.
Indikationen
Symptomatische, atraumatische dorsale Schulterinstabilität mit vermehrter Retroversion (>20°) nach Versagen von konservativer Therapie und/oder minimal-invasiven Weichteileingriffen.
Kontraindikationen
Allgemeine Kontraindikationen gegenüber operativem Eingriff. Relative Kontraindikationen: hochgradige Omarthrose, große Glenoiddefekte, Osteoporose, Nikotinabusus oder zu erwartende Patientenincompliance.
Operationstechnik
Zugang zur dorsalen Schultergelenkkapsel über ca. 7 cm langen Hautschnitt medial des posterolateralen Akromionecks bis zur dorsalen Axillarfalte mit Präparation durch den M. deltoideus und den M. infraspinatus. Kapselöffnung über T‑förmige Inzision. Durchführen der vorher berechneten Osteotomie. Passende Knochenspanentnahme aus Beckenkamm oder Spina scapulae und Einbringung in „Press-fit“-Technik. Bei Erhalt des ventralen Glenoids keine zusätzliche Fixierung nötig. Gleichzeitig Raffung der dorsalen Kapsel für eine straffe Führung des Schultergelenks. Einlage einer extrakapsulären Redondrainage. Schichtweiser Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Tragen eines 0°-Schulterlagerungskissens für 6 Wochen postoperativ; horizontale Abduktion für 8 Wochen vermeiden. Nach Redondrainagenzug limitierte aktiv-assistierte Beübung aus dem Schulterlagerungskissen heraus. Ausübung von Über-Kopf-Sportarten nach ca. 6 Monaten.
Ergebnisse
Von 2009–2015 wurden 6 posteriore Glenoid-Open-wedge-Osteotomien durchgeführt: Glenoidretroversion präoperativ 26,0 ± 8,6°, postoperativ 11,2 ± 9,4°. Persistentes subjektives Instabilitätsgefühl postoperativ bei 2/6 Schultern, restliche 4 Schultern beschwerdefrei. Keine operativen Revisionen notwendig.