Erschienen in:
09.08.2017 | Arthrosen | Operative Techniken
Die Arthrodese des Daumensattelgelenks
verfasst von:
PD Dr. T. Pillukat, M. Mühldorfer-Fodor, R. Fuhrmann, J. Windolf, J. van Schoonhoven
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Versteifung des Karpometakarpalgelenks des Daumens durch knöcherne Fusion von Trapezium und Basis des ersten Mittelhandknochens.
Indikationen
Hohe Ansprüche an Stabilität und Kraft des Daumens bei primärer oder sekundärer Rhizarthrose (z. B. nach Verletzung des Karpometakarpalgelenks des Daumens), Instabilitäten ohne Arthrosebildung aufgrund von Fehlbildungen, generalisierter Bandlaxizität und Gelenkhypermobilität, zur Verbesserung der Handfunktion bei neurologischen Krankheitsbildern, bei Fehlbildungen, als Rettungsverfahren nach fehlgeschlagener endoprothetischer Versorgung des Karpometakarpalgelenks (bei ausreichender Knochensubstanz).
Kontraindikationen
Arthrose und Einsteifung angrenzender Gelenke; Aktivitäten mit maximaler Beweglichkeit des Daumens; unzureichende Knochensubstanz.
Operationstechnik
Resektion der Gelenkflächen des Karpometakarpalgelenks über dorsalen Zugang. Nach temporärer Kirschner-Draht-Transfixation Anlage einer dorsalen T‑Platte (winkelstabil/nichtwinkelstabil), Ersatz des Kirschner-Drahts durch Zugschraube.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung für 8 Wochen (radial umgreifende Gipsschiene mit Einschluss des Daumengrundgelenks); Standardröntgenaufnahmen am 2. postoperativen Tag und nach 8 Wochen; Entfernung des Nahmaterials nach 2 Wochen; bei Konsolidierung der Arthrodese nach Gipsabnahme handtherapeutische Behandlung zur Steigerung von Bewegungsumfang und Kraft; kraftvoller Handeinsatz nach 3 Monaten.
Ergebnisse
Gute bis sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Kraftentwicklung, Stabilität und Schmerzreduktion mit hoher Patientenzufriedenheit. Nachteilig sind implantatabhängige Komplikationen und eine Nichtheilungsrate von durchschnittlich 13 %. Dennoch ist die Arthrodese bei jungen, manuell arbeitenden Berufstätigen, die eine gewisse Bewegungseinschränkung tolerieren, indiziert.