Erschienen in:
27.06.2018 | Lappenplastik | Operative Techniken
Defektdeckung mit Musculus-tensor-fasciae-latae-Lappen
verfasst von:
Dr. R. Ipaktchi, FEBOPRAS, M. K. Boyce, T. R. Mett, P. M. Vogt
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Dekubitalulzera, welche trochantär oder ischial gelegen sind, können mit einem gestielten Musculus-tensor-fasciae-latae(TFL)-Lappen belastbar gedeckt werden.
Indikationen
Fortgeschrittene Dekubiti am Gesäß und im trochantären Bereich.
Kontraindikationen
Moribunde Patienten, die von der Defektdeckung nicht profitieren und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine lebensgefährliche Komplikation erleiden. Nichtkooperative Patienten, die aus verschiedenen Gründen den postoperativen Empfehlungen, wie z. B. Bauch- und Seitenlagerung, nicht folgen können oder wollen. Das Vorhandensein ausgedehnter Narben nach möglichen Voroperationen im Spenderareal oder Bestrahlung des Spenderareals kann zu Durchblutungskomplikationen führen.
Operationstechnik
Der TFL-Lappen wird in der Regel als Transpositionslappen verwendet. Fälle sind beschrieben, in denen der TFL-Lappen als freier mikrovaskulärer Transfer verwendet wird.
Weiterbehandlung
Durchführung einer konsequenten, postoperativen Entlastung mittels Bauch- und Seitenlage unter Vermeidung erneuter Dekubiti. Drainagen sollten für mindestens 5–7 Tagen belassen werden. Eine antibiotische Therapie ist nur bei entsprechendem Erregernachweis und persistierender Infektion resistenzgerecht indiziert.
Ergebnisse
Der TFL-Lappen liefert gerade für die Defektdeckungen ischial und trochantär nach ausreichend radikalem Débridement ein zuverlässiges Ergebnis. Als Besonderheit ist zu nennen, dass das Transplantat sensibel innerviert gehoben werden kann, was wiederum die Rezidivrate reduzieren kann.